Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat den Demonstranten gegen den
Papstbesuch eine harte Abfuhr erteilt. Die türkische Zeitung "Milliyet" zitierte
den Premier mit den Worten: "Gerade, wo wir uns um den Dialog der Kulturen und Religionen
bemühen, versuchen einige, uns an diesem Vorhaben zu hindern. Das stimmt mich traurig.
Die Haltung dieser Randgruppen repräsentiert nicht unsere Einstellung". Die Aktionen
der Anti-Papst-Demonstranten werden allerdings im Ausland überbewertet, heißt es in
Ankara. Das gelte auch für das von der nicht im Parlament vertretenen Splitterpartei
"Saadet Partisi" (SP/Glückseligkeitspartei) für Sonntag angekündigte "Anti-Papst-Meeting".
Bei den letzten Parlamentswahlen hatte die "Saadet Partisi" nur ein Prozent der Stimmen
erlangt. Die Polizei in Istanbul hat für das Meeting keine Genehmigung erteilt.
Der Generalsekretär der Partei, Recai Kutan, soll daraufhin Innenminister Abdülkadir
Aksu telefonisch beschimpft haben. Die Tageszeitung "Sabah" zitiert Kutan mit den
Worten: "Auch wenn die Regierung keine Genehmigung erteilt: Das Meeting wird stattfinden.
Es ist nicht akzeptabel, dass Homosexuelle und Alkoholiker demonstrieren dürfen und
gleichzeitig uns die Genehmigung für ein 'Anti-Papst-Meeting' verweigert wird". (kap
25.11.06 mg)