2006-11-24 18:28:27

Kongo: Massengrab entdeckt


UN-Ermittler haben in einem Militärlager im Osten des Landes ein Massengrab mit rund 30 Leichen entdeckt. Unter den Opfern seien auch Frauen und Kinder, die offensichtlich hingerichtet worden seien, sagte ein UN-Sprecher. Das Grab sei den Ermittlern zufolge erst kürzlich angelegt worden. Vermutlich seien die Opfer bei Vorstößen der Armee gegen Milizen verschwunden. Zeugen machten die in Ituri stationierte Erste Brigade direkt für die Tötungen verantwortlich, so der UN-Sprecher weiter. Die Opfer verschwanden demnach Ende August oder Anfang September. Die Erste Brigade ist eine von mehreren Brigaden der Kongo-Armee, die aus einer Vielzahl von Rebellen und Regierungsanhängern bestehen. Die Kämpfer waren auch im Krieg im Kongo von 1998 bis 2003 im Einsatz.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat eigenen Angaben zufolge allein im vergangenen Jahr in Ituri rund 70 Tötungen oder Massenhinrichtungen von Zivilisten dokumentiert. Zivilisten würden häufig von der Armee zur Zwangsarbeit verschleppt oder weil sie der Mitgliedschaft in einer Miliz verdächtigt würden. Der Armee im Kongo sind wiederholt Menschenrechtsverletzungen im Osten des Landes vorgeworfen worden, wo die Gewalt auch drei Jahre nach den Friedensvereinbarungen anhält. Auch die UN-Friedensmission konnte die Gewalt bisher nicht stoppen.
(misna/reuters 24.11.06 bp)








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