2006-11-24 16:59:15

D: ZdK zu Ladenschluss, ethischen Normen und Ökumene


RealAudioMP3 Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat "den ungezügelten Wettbewerb zwischen den Ländern" bei Ladenschluss und Sonntagschutz kritisiert. "Wer den besonderen Charakter des Sonntags zerstört, der nimmt unserer Gesellschaft eine der wenigen verbindenden Gemeinsamkeiten", sagte ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer bei der Vollversammlung des obersten deutschen Laiengremiums heute in Bonn.
Mit Blick auf die aktuellen politischen Debatten warnte Meyer davor, die Große Koalition zu zerreden. Sowohl die übergroßen Erwartungen vor einem Jahr als auch das jetzige Übermaß an Kritik sei gefährlich. Ein Scheitern der Großen Koalition schwäche die Demokratie, so Meyer:
Hier weitere Auszüge aus dem Wort zur Lage des ZdK-Präsidenten:
"Die Entwicklung der Gesellschaft dürfen nicht die unbegrenzte Herrschaft des Marktes und der Kampf jedes gegen jeden bestimmen. Lassen Sie uns gemeinsam jenen entgegentreten, für welche die Gesellschaft nichts anderes ist als eine Ansammlung autonomer Individuen, denen nur das Interesse an einigen formal für alle geltenden Individualrechten gemeinsam ist, aber keine darüber hinausweisenden ethischen Normen und keine kulturellen Ideale. Zwar wird behauptet, dass dies die notwendige Konsequenz des individualistischen Westens sei. Tatsächlich wäre es aber das Ende der Geschichte von Freiheit und Humanität. Für Christen ist eine solche Sicht der Gesellschaft völlig unannehmbar."
Neben verschiedenen Gesellschaftspolitischen Fragen erinnerte Meyer an das kirchliche Großereignis dieses Jahres: den Besuch Benedikts XVI. in Bayern.
"Die großen Gottesdienste und Begegnungen dieser Tage waren für viele Menschen Quellen spiritueller Kraft. Selbstverständlich verschwinden hinter den bewegenden Bildern nicht unsere drückenden Sorgen um den Weiterbestand von Pfarrgemeinden und kirchlichen Institutionen. Aber die freudige Teilnahme hunderttausender katholischer Christen an den Ereignissen dieser Reise gehört nicht minder zur Wirklichkeit der Kirche in unserer Zeit. Papst Benedikt hat in seinen Predigten und Ansprachen Themen behandelt, deren Bedeutung weit über seine bayerische Heimat und auch über Deutschland hinausgeht: der unlösbare Zusammenhang zwischen dem sozialen Engagement der Katholiken und ihrem Zeugnis für das Evangelium; der sich wechselseitig befruchtende Zusammenhang zwischen unserem Glauben an Gott und der Gemeinschaft mit unseren Mitmenschen; der notwendige Zusammenhang zwischen Vernunft und Glauben."
Der erste Beschluss der Vollversammlung war einstimmig: Nach dem Votum der Delegierten wird der zweite Ökumenische Kirchentag im Jahr 2010 in München statt finden, vom 12. bis 16. Mai. Das Datum soll offiziell gemeinsam mit Vertretern des Evangelischen Deutschen Kirchentags vorgestellt werden.
(rv/zdk/kna 24.11.06 bp)







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