2006-11-21 14:45:45

Somalia: Aus Regenzeit wurde Desaster


RealAudioMP3 Somalia und Kenia werden von sintflutartigen Niederschlägen heimgesucht - hunderttausende Menschen sind auf der Flucht. Hilfsorganisationen sprechen von der schwersten Katastrophe seit 50 Jahren. Das UNO-Welternährungsprogramm versorgt, gemeinsam mit dem Hilfswerk Care-International, drei Flüchtlingslager in Kenia. Hier haben 168.000 Menschen Zuflucht gefunden. Derzeit ist ein Lager fast vollständig von der Außenwelt abgeschnitten, berichtet der Pressesprecher von Care-Deutschland, Thomas Schwarz. Schwarz ist gerade von seiner Dienstreise aus Kenia zurückgekehrt:

„Was dort als kurze Regenzeit erwartet worden ist, das wurde zu einem Desaster. Wenn man sich vorstellt, dass dort etwa hunderttausend Menschen davon betroffen sind... Dass Warenlager der NGOs, auch von Care, teilweise unter Wasser stehen. Dass wir Personal evakuieren mussten – insbesondere Frauen, die dort leben. Dass Schulen geschlossen sind, weil sie von der Flut betroffen sind, und die Kinder nicht in die Schule gehen können – dann sind das nur einige Beispiele dafür, wie dramatisch die Lage dort ist.“

 
Die Flüchtlingsdramatik in der Welt, so der Thomas Schwarz, gehöre zu den ignorierten Themen der Weltgesellschaft – Schwarz bezeichnet sie als die „vergessenen Katastrophen“:
 
„Was jetzt geschehen muss: Die UNO hat vorgestern mit ersten Hilfsflügen begonnen, da die Straßen in den Nordosten Kenias extrem schwierig befahrbar sind. Hilfe in konkreten Zahlen ausgedrückt bedeutet, dass wir zum Beispiel 20.000 Plastikplanen brauchen, um die Notunterkünfte dort abzudecken. Wir brauchen 35.000 Schlafmatten, damit die Menschen nicht im Matsch liegen müssen. Wir brauchen 35.000 Decken. Wir brauchen Moskitonetze – ganz wichtig. Außerdem Wasserkanister, damit wir die Menschen mit gutem, sauberem Wasser versorgen können.“ (rg 21.11.06 sis)








All the contents on this site are copyrighted ©.