Ein hochkarätiges
Konzert haben sich gestern Abend Papst Benedikt XVI. und der deutsche Bundespräsident
Horst Köhler im Vatikan angehört. Das "Philharmonia Quartett Berlin" spielte für die
zwei Staatschefs mit deutschem Paß Werke von Mozart, Mendelssohn-Bartholdy und Wolff.
Die Darbietung war ein Geschenk Köhlers an den Papst; am Vormittag hatte Benedikt
den Präsidenten in Privataudienz empfangen. Nach dem Konzert meinte der Papst in einer
kleinen Ansprache: "Das solistische gemeinsame Musizieren verlangt vom Einzelnen
nicht nur den Einsatz all seiner technischen und musikalischen Fähigkeiten in der
Ausführung seines Parts, sondern zugleich immer auch ein Sich-Zurücknehmen im aufmerksamen
Hinhören auf die anderen: Nur wenn das gelingt, wenn jeder nicht sich selbst darstellt,
sondern sich dienend der Gesamtheit einordnet und sich sozusagen als „Werkzeug“ zur
Verfügung stellt, damit der Gedanke des Komponisten Klang werden und so das Herz der
Hörer erreichen kann, geschieht wirklich große Interpretation – wie wir sie eben gehört
haben. Das ist ein schönes Bild auch für uns, die wir uns im Rahmen der Kirche bemühen,
„Werkzeuge“ zu sein, um unseren Mitmenschen den Gedanken des großen „Komponisten“
zu vermitteln, dessen Werk die Harmonie des Universums ist."
Lesen Sie
hier die vollständige Ansprache des Papstes im Original-Wortlaut:
Sehr
geehrter Herr Bundespräsident, meine Herrn Kardinäle, verehrte Mitbrüder im
Bischofsamt, sehr geehrte Damen und Herren!
Zuerst einmal möchte ich den
vier Musikern des „Philharmonia Quartett Berlin“, Daniel Stabrawa, Christian Stadelmann,
Neithard Resa und Jan Diesselhorst, meinen besonderen persönlichen Dank ausdrücken
für dieses meisterhaft dargebotene Konzert. Meine Herren, Sie haben sich in den nun
mehr als 20 Jahren Ihrer gemeinsamen Konzerttätigkeit als Streichquartett international
einen Namen gemacht und ihn auch heute wieder bewiesen durch die stilistische Feinheit
Ihrer Interpretation, durch ein perfektes Zusammenspiel und durch den großen Ausdrucksreichtum
der sensiblen farblichen Nuancierungen im homogenen Gesamtklang Ihres Ensembles. Das
solistische gemeinsame Musizieren verlangt vom Einzelnen nicht nur den Einsatz all
seiner technischen und musikalischen Fähigkeiten in der Ausführung seines Parts, sondern
zugleich immer auch ein Sich-Zurücknehmen im aufmerksamen Hinhören auf die anderen:
Nur wenn das gelingt, wenn jeder nicht sich selbst darstellt, sondern sich dienend
der Gesamtheit einordnet und sich sozusagen als „Werkzeug“ zur Verfügung stellt, damit
der Gedanke des Komponisten Klang werden und so das Herz der Hörer erreichen kann,
geschieht wirklich große Interpretation – wie wir sie eben gehört haben. Das ist ein
schönes Bild auch für uns, die wir uns im Rahmen der Kirche bemühen, „Werkzeuge“ zu
sein, um unseren Mitmenschen den Gedanken des großen „Komponisten“ zu vermitteln,
dessen Werk die Harmonie des Universums ist.
Ich danke Ihnen, verehrter
Herr Bundespräsident, daß Sie uns dieses intensive Hörerlebnis wertvoller Musik ermöglicht
haben, und ebenso dankbar bin ich Ihnen für Ihre freundlichen Worte, mit denen Sie
uns begrüßt und uns auf die großartige musikalische Darbietung eingestimmt haben.
Auch allen, die zur Verwirklichung dieses Konzertes beigetragen haben, gilt mein ganz
herzlicher Dank. Lieber Herr Bundespräsident, Sie hätten mir kein schöneres Geschenk
machen können als dieses.
Le composizioni appena ascoltate ci hanno aiutato
a meditare sulla complessità della vita e sulle piccole vicende quotidiane. Ogni giornata
è un intreccio di gioie e dolori, di speranze e delusioni, di attese e sorprese, che
si alternano in modo movimentato e che destano nel nostro intimo le domande fondamentali
sul "da dove", sul "verso dove" e sul senso vero della stessa nostra esistenza. La
musica, che esprime tutte queste percezioni dell’animo, offre in un'ora come questa
all’ascoltatore la possibilità di scrutare come in uno specchio le vicende della storia
personale e di quella universale. Ma ci offre ancora di più: mediante i suoi suoni
ci porta come in un altro mondo ed armonizza il nostro intimo. Trovato così un momento
di pace, siamo in grado di vedere, come da un punto elevato, le misteriose realtà
che l’uomo cerca di decifrare e che la luce della fede ci aiuta a meglio comprendere.
In effetti, possiamo immaginare la storia del mondo come una meravigliosa sinfonia
che Dio ha composto e la cui esecuzione Egli stesso, da saggio maestro d’orchestra,
dirige. Anche se a noi la partitura a volte sembra molto complessa e difficile, Egli
la conosce dalla prima fino all'ultima nota. Noi non siamo chiamati a prendere in
mano la bacchetta del direttore, e ancora meno a cambiare le melodie secondo il nostro
gusto. Ma siamo chiamati, ciascuno di noi al suo posto e con le proprie capacità,
a collaborare con il grande Maestro nell’eseguire il suo stupendo capolavoro. Nel
corso dell'esecuzione ci sarà poi anche dato di comprendere man mano il grandioso
disegno della partitura divina.
Così, cari amici, vediamo come la musica possa
condurci alla preghiera: essa ci invita ad elevare la mente verso Dio per trovare
in Lui le ragioni della nostra speranza e il sostegno nelle difficoltà della vita.
Fedeli ai suoi comandamenti e rispettosi del suo piano salvifico, possiamo insieme
costruire un mondo nel quale risuoni la melodia consolante di una trascendente sinfonia
d’amore. Anzi, sarà lo stesso Spirito divino a renderci tutti strumenti ben armonizzati
e collaboratori responsabili di una mirabile esecuzione in cui si esprime lungo i
secoli il piano della salvezza universale.
Nel rinnovare l’attestazione
della mia gratitudine ai componenti del “Philharmonia Quartett Berlin” e a coloro
che hanno contribuito alla realizzazione di questa serata musicale, assicuro per ciascuno
il mio ricordo nella preghiera e a tutti imparto con affetto la mia Benedizione.