Die Bischofskonferenz hat das Anti-Hunger-Programm der Regierung kritisiert. Sozialbischof
Aldo Pagotto sagte am Wochenende, das Programm führe zur Gewöhnung der armen Bevölkerung
an staatliche Minimalhilfen. Es helfe jedoch nicht bei der Integration in die Gesellschaft
und beim Zugang zum Arbeitsmarkt. Dazu seien berufsbildende Kurse und entsprechende
Praktika für junge Menschen nötig. Der Bischofskonferenz-Vorsitzende, Kardinal Geraldo
Majella Agnelo, äußerte sich ähnlich. Das Programm sei keine Lösung, da die Menschen
sich nicht nur von staatlichen Almosen ernähren könnten. Die Bischofskonferenz fordere
daher eine andere Wirtschaftspolitik, die es den armen Bevölkerungsschichten ermögliche,
von ehrlicher Arbeit zu leben. Die Regierung wies die Kritik zurück. Das Programm,
von dem derzeit elf Millionen Familien profitierten, führe nicht zu Abhängigkeiten.
(kna 19.11.06 sk)