Auch elf Jahre nach dem Friedensvertrag von Dayton leidet Bosnien-Herzegowina unter
den Folgen des jahrelangen Bürgerkrieges. Das sagte Christian Schwarz-Schilling, der
Bevollmächtigte der Vereinten Nationen für Bosnien-Herzegowina. Der Vertrag von Dayton
sei kein gerechter Friede gewesen, dennoch habe das Abkommen Frieden gebracht, so
der frühere Postminister. Trotz Schwierigkeiten gebe es aber auch Lichtblicke. Heimkehrende
Flüchtlinge trügen zur Verständigung zwischen Serben, Kroaten und Bosniern bei. Ebenso
lasse die Einrichtung eines Staatsgerichtshofes und die Durchführung einer Verwaltungsreform
hoffen. Der Weg in die Europäische Union werde freilich noch einige Zeit in Anspruch
nehmen. Schwarz-Schilling äußerte sich am Donnerstag bei einer Veranstaltung des Ost-Europa-Hilfswerks
Renovabis im Kathedralforum in Berlin. (pm 181106 mc)