Ein neues Haus für
70 Straßenkinder in der ukrainischen Stadt Schitomyr ist das ambitiöse Projekt des
österreichischen Jesuitenpaters Georg Sporschill. Die Eröffnung soll am 8. Dezember
stattfinden. Das neue Kinderheim war früher Teil eines Krankenhauses und wurde von
den örtlichen Behörden kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Jesuitenpater Georg
Sporschill ist in Rumänien, Moldawien und Ukraine tätig und hilft dort armen Kindern.
Das neue Projekt in der Ukraine braucht, gemäß Sporschill, „großzügige und verlässliche
Partner“. Das Stift Klosterneuburg und das Bundesland Niederösterreich unterstützen
deshalb den Plan. Die Ukraine befindet sich seit der „Orangen-Revolution“ im vergangenen
Januar in einer politisch unsicheren Situation. Der Jesuitenpater hält das Kinderheim
daher für besonders wichtig: „Wenn man eine stabile Jugend- und Kinderfürsorge
aufbauen will, so glaube ich, müssen wir uns trotz allen gegenwärtigen politischen
Sorgen, dann doch nicht um die Zukunft sorgen und einfach vertrauen.“ Die Stadt
Schitomyr, wo sich das Kinderheim befindet, liegt rund 120 Kilometer westlich von
Kiew entfernt. 1941 ermordeten dort deutsche und österreichische Soldaten nachweislich
fast 50.000 Menschen. „Darunter waren auch sehr viele Kinder. Das ist ein Zufall,
oder auch nicht, wenn jetzt dort ein Kinderhaus entsteht und jetzt die Tore öffnet.“ (rv
15.11.06 mg)