Demokratie braucht Tugenden - unter diesem Motto steht ein Gemeinsames Wort, das die
beiden großen Kirchen in Deutschland am Donnerstag nächster Woche vorstellen wollen.
In einer Ankündigung von heute heißt es wörtlich: "Demokratische Institutionen können
auf Dauer ihre Funktion nur erfüllen, wenn die politisch Handelnden Grundhaltungen
erkennen lassen, die über die Strategieregeln des Erwerbs und Erhalts von Macht und
Einfluss hinausgehen." Darum will der Text an ethische Grundhaltungen erinnern. (pm
15.11.06 sk) Lesen Sie hier die entsprechende Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz
im Wortlaut:
„Demokratie braucht Tugenden“ Kardinal Lehmann und Bischof
Huber stellen am 23. November 2006 in Berlin Gemeinsames Wort der Deutschen Bischofskonferenz
und des Rates der EKD zur Zukunft unseres demokratischen Gemeinwesens vor „Demokratie
braucht Tugenden“: Unter diesem Titel veröffentlichen die Deutsche Bischofskonferenz
und der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ein Gemeinsames Wort zur
Zukunft unseres demokratischen Gemeinwesens, das am 23. November in Berlin vorgestellt
wird. In den politischen Diskussionen über die Zukunft der Wirtschafts- und Sozialordnung
und des demokratischen Gemeinwesens stehen vor allem institutionelle Fragen im Vordergrund.
Demokratische Institutionen können aber auf Dauer ihre Funktion nur erfüllen, wenn
die politisch Handelnden Grundhaltungen erkennen lassen, die über die Strategieregeln
des Erwerbs und Erhalts von Macht und Einfluss hinausgehen. Deshalb richtet der Gemeinsame
Text der Kirchen den Blick auf die ethischen Grundhaltungen der Bürgerinnen und Bürger
im Prozess der politischen Willensbildung. Das Wort „Demokratie braucht Tugenden“
will zu einer Wertorientierung der Politik beitragen, in deren Zentrum die Würde jedes
Menschen, die Achtung der Menschenrechte und die Ausrichtung am Gemeinwohl stehen.
Welche Erwartungen damit verbunden sind, konkretisiert der Text an vier Gruppen, die
im politischen Prozess der Demokratie eine wesentliche Rolle einnehmen: Bürger, Politiker,
Journalisten und Verbandsvertreter.