2006-11-14 17:22:14

Vatikan: Papst fordert bessere Integration von Flüchtlingen


Benedikt XVI. hat eine bessere Integration von Einwanderern gefordert und auf die Achtung ihrer Rechte weltweit hingewiesen. Der Vatikan veröffentlichte heute die Botschaft zum „Welttag der Migranten und Flüchtlinge“. Es gäbe „reale Schwierigkeiten" vor allem für die Flüchtlingsfamilien, so der Papst. "Gesetzgebende, rechtliche und soziale Eingriffe" seien notwendig. Ausdrücklich betont Benedikt XVI. die unzureichende Unterbringung in Flüchtlingslagern. Vor allem Frauen und Kinder würden im Kampf ums Überleben zu Opfern von Menschenhandel und Prostitution. Der Welttag der Migranten und Flüchtlinge wird am 14. Januar begangen, er steht 2007 unter dem Motto "Die Migrantenfamilie".


Hier die Kernsätze der Botschaft:


Die Familie des Migranten begegnet vielen Schwierigkeiten. Die Entfernungen zwischen ihren Mitgliedern und die fehlende Zusammenführung lassen die ursprünglichen Verbindungen oft zerbrechen. ... Wenn man der immigrierten Familie keine wirkliche Möglichkeit zur Integration und zur Beteiligung zusichert, lässt sich für sie eine harmonische Entwicklung kaum voraussehen.
Die Kirche unterstützt die Ratifizierung der internationalen Rechtsmittel, die darauf ausgerichtet sind, die Rechte der Migranten und der Flüchtlinge sowie ihrer Familien zu verteidigen und bietet durch verschiedene Einrichtungen und Vereinigungen jene „advocacy“ (Beistand), die immer dringender notwendig ist.
Es wird bereits viel getan für die Integration der Immigrantenfamilien, auch wenn noch viel zu tun bleibt. Es gibt reale Schwierigkeiten, die mit den "Verteidigungsmechanismen" der ersten Generation von Immigranten zusammenhängen und die zum Hindernis für den Reifeprozess der jungen Menschen der zweiten Generation zu werden drohen. Daher ist es notwendig, gesetzgebende, rechtliche und soziale Eingriffe vorzusehen, um die Integration zu erleichtern. In letzter Zeit ist die Anzahl der Frauen gestiegen, die auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen ihr Heimatland verlassen, in der Aussicht auf viel versprechende berufliche Perspektiven. Nicht wenige Frauen jedoch werden Opfer des Menschenhandels und der Prostitution.
In den Flüchtlingslagern ... gibt es nicht nur Schwierigkeiten der Unterbringung und persönliche Schwierigkeiten, die an das Trauma und an den psychologischen Stress gebunden sind, die aus den tragischen Erfahrungen heraus entstehen, die die Flüchtlinge durchlebt haben. Daneben besteht manchmal sogar die Gefahr, dass Frauen und Kinder in den sexuellen Missbrauch, als Mechanismus des Überlebens geraten. In diesen Fällen bedarf es einer aufmerksamen pastoralen Präsenz. ... Außerdem muss man sich dafür einsetzen, dass die Rechte und die Würde der Familien gewährleistet werden und dass ihnen eine Unterkunft zugesichert wird, die ihren Bedürfnissen entspricht. Die Flüchtlingen sind aufgerufen, eine offene und positive Haltung einzunehmen gegenüber der Gesellschaft, die sie aufnimmt, und sich aktiv zur Verfügung zu stellen bei Vorschlägen zur Beteiligung am gemeinsamen Aufbau einer integrierten Gemeinschaft, die ein "gemeinsames Haus" aller sein soll.


(rv 14.11.06 bp)







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