Bis zum Ende dieses
Jahrhunderts könnten die durchschnittlichen Temperaturen auf der Erde als Folge des
Klimawandels um mehrere Grad Celsius ansteigen. Das würde das Schmelzen der globalen
Eismassen beschleunigen und zu einem Anstieg der Meerespegel führen - mit unabsehbaren
Folgen für die Menschheit. Was ist zu tun? Das fragt sich die in Nairobi tagende Weltklimakonferenz,
an der Fachleute aus 189 Nationen über Strategien zum Klimawandel diskutieren. Einer
von ihnen ist John Hay, Sprecher der UNO-Rahmenkonvention zum Klimawandel.
„Es
ist aussagekräftig, dass diese Konferenz hier in Afrika stattfindet. Ein Hauptthema
ist das der Anpassung. Es ist klar, dass alle Länder der Welt sich an den Klimawandel
anpassen müssen. Aber gerade die ärmsten Länder, und davon finden sich nun einmal
viele in Afrika, werden von den Folgen des Klimawandels besonders betroffen sein.
Zum Beispiel vom steigenden Meeresspiegel und von knapper werdendem Trinkwasser.“
Die internationale Gemeinschaft kann und muss den armen Ländern beistehen,
meint Hay.
„Wir untersuchen, auf welche Weise entwickelte Länder saubere
Technologien nach Afrika transferieren können. Das ist ein zentrales Thema hier bei
der Konferenz. Außerdem brauchen die armen Länder, um sich an den Klimawandel anpassen
zu können, bestimmte Fertigkeiten und die richtige Finanzierung.“
Kirchliche
Gemeinschaften spielen eine wichtige Rolle in der Klimawandeldebatte, hat Hay beobachtet.
„Zum Beispiel beobachten wir in den Vereinigten Staaten verstärkt, dass
gerade kirchliche Gruppen versuchen, die Politik zu einem rascheren Handeln in Sachen
Klimaschutz zu bewegen. Oft sind das Leute, die einen ausgeprägten Sinn für die Erhaltung
der Ökosysteme der Erde haben, für die Erhaltung der Schöpfung. Einige von diesen
religiösen Öko-Gruppen sind auch hier in Nairobi vertreten.“ (rv 09.11.06 gs)