Daniel Ortega hat die Präsidentenwahl in Nicaragua gewonnen. Auf ihn entfielen rund
38 Prozent der Stimmen. Ortegas konservativer Rivale Eduardo Montealegre kam auf 29
Prozent. Dieser war von den USA unterstütz worden. Ortega war bereits von 1979 bis
'90 Staatschef des mittelamerikanischen Landes. Der katholische Bischof von Esteli,
Juan Mata Guevara, zeigte sich zufrieden mit dem ruhigen Wahlverlauf und der hohen
Wahlbeteiligung von etwa 70 Prozent. Die Kirche hatte wie die Kandidaten die Sorge
geäußert, die rund 3,5 Millionen Wahlberechtigten könnten den Urnen aus Protest gegen
die bisherigen Regierungen fern bleiben. In einer ersten Ansprache sagte der ehemalige
Revolutionsführer, es er wolle eine neue politische Kultur pflegen und die Spannungen
und Gegensätze des Landes konstruktiv zu Gunsten der Armen lösen. Die USA kündigten
an, ihre künftige Zusammenarbeit mit Nicaragua hänge davon ab, inwieweit sich die
neue Führung des Landes der Demokratie verpflichtet fühle. (dw /misna/kna 081106
mc)