Der neu ernannte Leiter der vatikanischen Klerus-Kongregation, Kardinal Claudio Hummes,
hat sich erneut zu strengen Kriterien bei der Priesterauswahl bekannt. So habe er,
um künftig sexuelle Missbrauchsfälle durch Geistliche zu vermeiden, in seiner Diözese
Sao Paulo die genaue Prüfung von Priesteramtskandidaten veranlasst, sagte Hummes laut
brasilianischen Medienberichten. Auch homosexuellen Männern sei vom Priesterberuf
abgeraten worden, so der Kardinal. Die Kirche respektiere Homosexuelle, akzeptiere
jedoch keineswegs homosexuelle Praktiken. Zugleich sprach er sich allgemein für eine
effizientere Verwaltung der Kirche aus. Hummes erinnerte auch an sein gutes Verhältnis
zum gerade im Amt bestätigten Staatspräsidenten Luis Inacio Lula da Silva, den er
noch aus der Diktaturzeit kenne. Die Bischöfe seien aber zugleich "extrem schockiert"
von den jüngsten Regierungsskandalen um Stimmenkauf. Auch wenn Lula nicht direkt beteiligt
gewesen sei, müsse er von Amts wegen für die Mißstände Verantwortung übernehmen. (ag
07.11.06 sk)