Vor mehreren tausend Demonstranten hat sich der Rotterdamer Bischof Adrian van Luyn
für eine menschlichere Asylpolitik in den Niederlanden eingesetzt. Im Namen des nationalen
Kirchenrats plädierte er in Den Haag für eine Generalamnestie zugunsten abgelehnter
Asylbewerber, die seit fünf oder mehr Jahren auf ihre Abschiebung warten. Ihre Zahl
wird derzeit auf mehr als 25.000 geschätzt. Zusammen mit Sprechern von Menschenrechtsorganisationen
rief von Luyn die christlich-liberale Regierung von Ministerpräsident Jan Peter Balkenende
auf, vor allem Kindern vor einer möglichen Abschiebung die Haft in Gefängniszellen
zu ersparen. "Abgewiesene Asylbewerber sind keine Verbrecher, die man inhaftieren
muss, keine Illegale, die man einfach auf die Straße setzen sollte", betonte der Bischof.
Die Kundgebung war im Blick auf die vorgezogene Parlamentswahl am 22. November organisiert
worden. (kna 05.11.06 sk)