Das Friedenstreffen von Assisi findet auch in diesem Jahr eine Fortsetzung. Zwar ohne
Papst, doch auf Einladung des päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, reisen
vom 4. bis zum 8. November rund 100 Jugendliche in die Stadt des Heiligen Franziskus.
Die Hälfte von ihnen ist katholisch, während die anderen verschiedenen Konfessionen
und Religionen angehören. Das erste Friedenstreffen von Assisi liegt nun genau 20
Jahre zurück. Am 27. Oktober 1986 hatte Papst Johannes Paul II. in der umbrischen
Stadt gemeinsam mit anderen Religionsführern für den Weltfrieden gebetet. Das Gespräch
zwischen den Religionen heute hält der Untersekretär des päpstlichen Rates für den
interreligiösen Dialog, Felix Machado, für „unverzichtbar“.
„Der interreligiöse
Dialog ist ein Auftrag praktisch an alle Christen, nicht bloß an jene, die in multikulturellen
Ländern leben. Unsere Welt ist pluralistisch geworden. Genau deshalb ist der Dialog
nicht Kür, sondern Pflicht.“
Ein gelungenes Beispiel sieht Machado in der
päpstlichen Botschaft zum Ende es islamischen Fastenmonats Ramadan, die der Vatikan
in diesem Jahr zum 40. Mal an die muslimische Weltgemeinde richtete.
„Von
Anfang an war diese Botschaft beseelt von dem Wunsch der Katholiken, Menschen anderer
Religionen zu begegnen, um ihre Freude mit ihnen zu teilen. Das heißt natürlich nicht,
dass wir ihr religiöses Credo teilen. Doch wir als Christen, die wir in einer multi-religiösen
Welt leben, können nicht abseits stehen. Wir müssen den Respekt zeigen, den wir für
andere haben. Das ist der sinn dieser Botschaft.“
Allerdings gebe es für einen
fruchtbaren Dialog zwischen den Religionen auf christlicher Seite auch unverzichtbare
Voraussetzungen.
„Ein Christ, der für den interreligiösen Dialog arbeiten
will, muss das immer auf der Basis des christlichen Glaubens tun. Wir können keinen
Dialog führen, wenn wir nicht unseren eigenen Glauben in seiner Vollständigkeit vertreten.
Dazu muss man wissen, was die Kirche lehrt.“ (rv 02.11.06 gs)