Papst Benedikt XVI. wird bei seinem Türkei-Besuch Ende November nicht mit Regierungschef
Recep Tayyip Erdogan zusammentreffen. Das bestätigte die türkische Botschaft in Italien
der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Eine Begegnung sei «physisch unmöglich»,
weil sich Erdogan zur gleichen Zeit am Nato-Gipfel im lettischen Riga teilnehme, sagte
Botschaftssprecher Suha Bacanakgil. Dieser Termin habe schon vor dem Papstbesuch festgestanden.
Hinter der Abwesenheit Erdogans dürfe man keine anderen Gründe suchen als die genannten,
so der Sprecher. Bei einer möglichen Italienreise Erdogans sei jedoch eine Visite
im Vatikan «auf jeden Fall vorstellbar». Benedikt XVI. sei als Souverän des Vatikanstaates
vom türkischen Präsidenten Ahmet Necdet Sezer eingeladen worden, so dass sich protokollarisch
korrekt die beiden Staatsoberhäupter begegneten, sagte der Botschaftsvertreter. Ebenso
werde der Papst als katholisches Kirchenoberhaupt von dem türkisch-islamischen Leiter
des Amts für Religionsangelegenheiten, Ali Bardakoglu, empfangen. Entscheidend für
den Besuchsplan sei, dass Benedikt XVI. in seinen unterschiedlichen Funktionen auf
das jeweilige türkische Gegenüber treffe. Benedikt XVI. reist zum christlich-orthodoxen
Andreas-Festes vom 28. November bis 1. Dezember in die Türkei. (kna 02.11.06 gs)