2006-10-28 12:53:23

D: "Woher das neue Schamgefühl?"


RealAudioMP3 Kirchliche Jugendinitiativen sollten stärker in die deutsche Gesellschaft hineinwirken. Das wünscht sich die Lebensrechts-Aktivistin Johanna Gräfin von Westphalen von der Stiftung "Ja zum Leben". In unserem Kommentar der Woche meint von Westphalen: "Unsere friedliebende Gesellschaft regt sich z.Zt. auf über makabre Spiele junger Bundeswehrsoldaten in Afghanistan mit einem Totenschädel. So verwerflich das ist, ist man doch erstaunt über das Erwachen eines öffentlichen Schamgefühls in unserem Land! Machen wir der Jugend nicht vor, wie man ohne schlechtes Gewissen Kinder abtreibt? Und in unseren Nachbarländern werden kranke, alte Menschen am Lebensabend durch Euthanasie entsorgt! Natürlich geschieht das alles medizinisch sauber und hinter verschlossenen Türen, nicht so sichtbar wie das Treiben mit dem Totenschädel!
Da entsteht bei mir die Frage, durch was und wen die Kinder heute geprägt werden in der Schule, im Fernsehen, im Internet und in den Medien. Können sie denn hier ein korrektes Verhalten ablesen oder gar nachleben? Ist nicht die ältere Generation – die meine – geprägt vom Relativismus, von Unverbindlichkeit, Orientierungslosigkeit und purer Selbstbezogenheit die hier auch versagt hat?"

(rv 28.10.06 sk)

Lesen Sie hier unseren Kommentar der Woche im Volltext:

Unsere friedliebende Gesellschaft regt sich z.Zt. auf über makabre Spiele junger Bundeswehrsoldaten in Afghanistan mit einem Totenschädel. So verwerflich das ist, ist man doch erstaunt über das Erwachen eines öffentlichen Schamgefühls in unserem Land! Machen wir der Jugend nicht vor, wie man ohne schlechtes Gewissen Kinder abtreibt? Und in unseren Nachbarländern werden kranke, alte Menschen am Lebensabend durch Euthanasie entsorgt! Natürlich geschieht das alles medizinisch sauber und hinter verschlossenen Türen, nicht so sichtbar wie das Treiben mit dem Totenschädel!
Da entsteht bei mir die Frage, durch was und wen die Kinder heute geprägt werden in der Schule, im Fernsehen, im Internet und in den Medien. Können sie denn hier ein korrektes Verhalten ablesen oder gar nachleben? Ist nicht die ältere Generation – die meine – geprägt vom Relativismus, von Unverbindlichkeit, Orientierungslosigkeit und purer Selbstbezogenheit die hier auch versagt hat?

Unser heiliger Vater Papst Benedikt setzt nach wie vor in die Jugend große Hoffnungen. Er sieht in ihnen die Apostel, die mitwirken an der Evangelisierung Europas und der Welt. Tatsächlich üben Wahrheit, Glaubwürdigkeit, Treue und Zuverlässigkeit wieder eine neue Anziehungskraft aus auf Jugendliche. Sie sind kritischer geworden. Viele junge Leute wollen den gesellschaftlichen Problemen auf den Grund gehen, sie wollen ehrlich informiert werden, den ideologischen Parolen trauen sie nicht, es interessiert sie nicht. Sie suchen verlässliche Orientierung. So haben sich in den vergangenen Jahren Jugendgruppen gebildet, die sich am Heiligen Vater und der Lehre der Kirche orientieren wollen.
Da denke ich zunächst an die Jugend 2000, die gegründet wurde damit auch in Deutschland die Weltjugendtage Gehör finden.
Faszinierend ist die Weltjugendallianz. Sie hat in nur wenigen Jahren eine weltweite Verbreitung gefunden.
Diese jungen Leute setzen sich ein für die Würde der menschlichen Person, die zentrale Bedeutung der Familie für unsere Gesellschaft und für eine Kultur des Lebens in den europäischen Entscheidungsgremien und bei den Vereinten Nationen in New York. Wenn sympatische junge Leute mit politisch Verantwortlichen sprechen und unerschrocken für die christlichen Grundwerte einstehen, kann das nicht ohne Wirkung bleiben.
Hervorheben möchte ich noch die Kath. Pfadfinderschaft Europas, die KPE, die ein echter katholischer Pfadfinderbund ist.
Auch die Legionäre Christi ziehen mit ihrer Jugendarbeit im „Regnum Christi“ viele junge Menschen an und begeistern sie für Christus.
So könnten hier noch viele bewundernswerte heutige Jugendinitiativen aufgezählt werden.

Eine Frucht des Weltjugendtages in Köln ist sicherlich die „Generation Benedikt“. Es sind „Jugendliche und junggebliebene Menschen“ aus vielen Ländern. Sie legen Zeugnis ab für ihren Glauben auch in der Öffentlichkeit und in den Medien. Wie alle Jugendlichen sind auch sie auf der Suche nach Antworten auf die Fragen des gesellschaftlichen und persönlichen Lebens. Sie wollen Netzwerk sein, sind also keine geistliche Gemeinschaft, denn ihre Mitglieder sollen in ihren unterschiedlichen kirchlichen Bewegungen und Gemeinschaften, in ihren Pfarreien und Verbänden wirken. Sie vertreten und unterstützen die Lehre der Kirche auch in den heute umstrittenen Punkten wie z.B. der Ehe- und Sexualmoral. Im Papst sehen sie einen echten Freund der Jugend, weil er sie liebt und ernst nimmt, weil er für die Wahrheit steht, die er mit einem liebenden Herzen und mit Wisheit begründen kann.

Allen neuen Jugendaufbrüchen kann man nur wünschen, dass sie mit ihrer positiven und dadurch mitreißenden Art als Sauerteig in unserer müden Gesellschaft wirken und vielen jungen Menschen den Weg zur Kirche weisen.








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