Immerwährende Neutralität.
Zu der hat Österreich sich 1955 verpflichtet. Am 26. Oktober. Zehn Jahre später erklärte
die Alpenrepublik den 26. Oktober zum Nationfeiertag. In Zeiten des Kalten Krieges
war die Neutralität Vorraussetzung für die Zustimmung der Sowjetunion zum Staatsvertrag.
Doch wo liegt heute der Sinn der Neutralität? Dazu Werner Freistetter von der Militärdiözese
Österreichs: "Selbstverständlich ist Österreich heute als neutraler Kleinstaat
dazu aufgerufen, seine solidarischen Beiträge auch im Rahmen der EU und der Zusammenarbeit
der Staaten und Völker weltweit zu leisten. Neutralität ist sicher kein Konzept des
Sich-Ausruhens und Sich-Nicht-Engagierens, insofern hat sich die Lage nach dem Fall
des Kommunismus sicher geändert. Neutralität hat eine bleibende Bedeutung, aber es
geht heute darum, sich in das vielstimmige Konzert von Staaten einzubringen, um hier
einen Beitrag für die Stabilisierung in der Welt zu leisten.“ Erst 1995 konnte
Österreich der Europäischen Union beitreten. Laut Staatsvertrag war es verboten, einem
wie auch immer gearteten Bündnis beizutreten, an dem auch West-Deutschland beteiligt
war. (rv 26.10.06 bp/gs)