2006-10-26 16:59:06

D: Neue Ordnung für Hilfswerke


RealAudioMP3 Die deutsche katholische Kirche will angesichts rückläufiger Einnahmen und einer stärkeren Konkurrenz der Hilfsorganisationen ihr weltweites Engagement neu ordnen. Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick, kündigte heute in Bonn ein auf zwei Jahre angelegtes Projekt samt wissenschaftlicher Studie an. Worum geht es?
"Welchen Beitrag will und kann die Kirche in Deutschland künftig in der Weltkirche und für sie erbringen? Was erhoffen wir von unseren Partnern? Wo wollen wir hin mit weltkirchlicher Arbeit und weltkirchlichem Dialog. Zweitens wollen wir uns vergewissern, wie sich die Kirche mit ihren Gemeinden, Werken und Diözesen und anderen Trägern weltkirchlichen Engagements aufstellen muss, um diese Ziele zu erreichen. Welches Mandat und welche Aufgaben haben die verschiedenen weltkirchlichen Einrichtungen?"
Die Bildungsarbeit der Hilfswerke und Diözesen wollen die Bischöfe besonders unter die Lupe nehmen, um Interessierte zu erreichen, aber auch um Gemeinden nicht zu überfordern.
Die großen katholischen deutschen Hilfswerke haben im Jahr 2005 nach eigenen Angaben mehr als eine halbe Milliarde Euro eingenommen. Damit stünden sie an der Spitze der Hilfsorganisationen in Deutschland, so Gotthard Kleine vom Kindermissionswerk, und hätten eine Sonderstellung in der Weltkirche:
"Dieser Erfolg ist nicht nur ein Zeichen der besonderen Solidarität, sondern auch eine Verpflichtung, diese gute Arbeit im Sinn unserer Partner in der Welt und damit auch gegenüber der Weltkirche fortzuführen. Dies zu tun, heißt zunächst einmal Potentiale suchen: in Möglichkeiten der stärkeren Zusammenarbeit zwischen den Werken, also in Kooperationen, in der Nutzung von Synergien, die auch aus diesen Kooperationen entstehen können und in der Möglichkeit, damit auch Kosten einzusparen, was sich ja auch wiederum positiv für unsere Partner in der Welt auswirken würde."
Zahlreiche Veränderungen der deutschen Kirche machten eine Reform notwendig, betonte der Bamberger Erzbischof. Trotz sinkender Kollekten- und Kirchensteuereinnahmen bleibe das weltkirchliche Engagement weiter eine wichtige Aufgabe. Auch der Papst hatte ja bei seinem Besuch in München den Einsatz der deutschen Kirche gelobt, gleichzeitig aber auf die Gratwanderung zwischen Engagement und Aktionismus hingewiesen. Schick:


"Ich habe das nicht als Kritik verstanden, und aus persönlicher Kenntnis weiß ich, dass das nicht so war. Er hat etwas genannt, was auch etwas selbstverständliches ist – aber auch an Selbstverständlichkeiten muss man sich immer wieder einmal erinnern, damit sie nicht vergessen werden - , nämlich dass nach christlicher Auffassung Leib und Seele zusammen gehören, dass wir da auch immer den Zusammenhang sehen müssen und auch bei unseren Projekten und Werken das auch berücksichtigen müssen."


(kna 26.10.06 bp)








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