Die EU-Staats- und Regierungschefs haben den Sudan aufgerufen, die Stationierung von
UNO-Blauhelmen in der Darfur-Region zu akzeptieren. An die Afrikanische Union appellierten
sie, den Druck auf die Regierung in Khartum zu erhöhen. Das sagte Bundeskanzlerin
Angela Merkel nach dem EU-Gipfel im finnischen Lahti. In dieser Frage seien sich auch
alle Teilnehmer des Gipfeltreffens einig gewesen. Es müsse dazu kommen, dass die Menschenrechtsverletzungen
beendet würden. Der finnische Ministerpräsident und EU-Ratsvorsitzende Matti Vanhanen
sagte, die Staats- und Regierungschefs hätten sich zutiefst beunruhigt über die schlechte
humanitäre Lage und die Menschenrechtsverletzungen in Darfur geäußert. "Wir arbeiten
hart daran, den Sudan davon zu überzeugen, dass die Stationierung von UNO-Friedenstruppen
die einzige Option für den Frieden in Darfur ist", so der EU-Ratsvorsitzende. Seit
2003 kämpfen in Darfur Regierung, arabische Dschandschawid-Banden und verschiedene,
auf Autonomie drängende Rebellengruppen. Ein Friedensvertrag wurde nur von Teilen
der Rebellen unterzeichnet. Bei den Kämpfen wurden seit 2003 nach UNO-Schätzungen
rund 400.000 Menschen getötet und 3 Millionen vertrieben. Die Führung in Khartum lehnt
die Stationierung von UNO-Blauhelmen mit Verweis auf die Souveränität des Landes ab.
(kna 211006 mc)