Vereinigte Staaten: Menschenrechte schützen - Terror bekämpfen
„Was tun gegen Terrorismus?“ – diese Frage hat der ständige Vertreter des Heiligen
Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Celestino Migliore, bei einem Sondertreffen
von UNO-Vertretern in New York erörtert. Sein Appell: Die Menschenrechte schützen,
ansonsten müssen Anti-Terrorstrategien scheitern:
Terrorismus ist eine kulturelle
Ausdrucksform erläutert Migliore und zwar im Sinne einer „Anti-Kultur“. Terrorismus
als zynischer Missbrauch der Religion muss aus diesem Grund mit Strategien begegnet
werden, die uns das kulturelle Gesellschaftssystem zur Verfügung stellt: Gewaltfreie
Alternativen müssen ausgelotet und vertreten werden. Alternativen, die sich entschieden
gegen gesellschaftliche Missstände wenden und ungerechte Strukturen zu entlarven vermögen.
Nur so können Strategien gegen den Terrorismus entwickelt werden, die nachhaltig wirken.
Terroristen behaupten, sie stünden den armen Menschen zur Seite – dieser Lüge müsse
mutig und resolut begegnet werden, mahnt Migliore. Dies sei eine politische, diplomatische
und wirtschaftliche Verpflichtung. Auch die Religion und der interreligiöse Dialog
spielten eine fundamentale Rolle, wenn es darum ginge, den terroristischen Hasspredigern
eine wahrhaftige Religion vorzuleben und entgegenzustellen. Eine Religion, geprägt
von Frieden, Respekt und gewaltfreiem Miteinander. (rv 17.10.06 sis)