Deutschland: Abgeordnete forden Ablegen des Kopftuchs
Bundestagsabgeordnete türkischer Herkunft haben Musliminnen in Deutschland aufgefordert,
das Kopftuch abzulegen. Es sei ein «Symbol der Frauenunterdrückung», sagte Ekin Deligöz
von den Grünen der «Bild am Sonntag». Wer von Frauen verlange, ein Kopftuch zu tragen,
mache sie «zu einem Sexualobjekt, das sich verhüllen muss». Die SPD-Abgeordnete Lale
Akgün betonte, es sei «keine Sünde, ohne Kopftuch auf die Straße zu gehen». Im Zuge
der Gleichberechtigung lehne sie es ab, «dass der türkische Mann im modischen Anzug
auf die Straße geht - und seine Frau neben ihm muss einen unscheinbaren, bodenlangen
Mantel und ein Kopftuch tragen». Beide Politikerinnen bekennen sich zum Islam.
Die
deutsch-türkische Frauenrechtlerin Seyran Ates, die an der der Islamkonferenz der
Bundesregierung teilnimmt, unterstrich, das Tragen von Kopftüchern verhindere das
Aufeinanderzugehen der Kulturen und werde als politisches Instrument missbraucht.
Sie rief muslimische Frauen in Deutschland auf: «Legt dieses kleine Stück Stoff doch
einfach ab, wenn es sich tatsächlich nur um ein kleines Stück Stoff handelt, wie viele
behaupten!« (kna 151006 mc)