Ordensschwestern erfreuen sich in der Gesellschaft großer Wertschätzung vor allem
dann, wenn sie im Sozialwesen, in Krankenhäusern und im Bereich der Bildung tätig
sind. Auf "ein hohes Maß an Unverständnis" stoßen sie aber wegen ihrer "Lebensform
der evangelischen Räte" (Armut, Keuschheit/Ehelosigkeit, Gehorsam). Dies betonte Bischof
Manfred Scheuer bei einem Treffen mit Ordensfrauen. In der Diözese Innsbruck sind
22 weibliche Ordensgemeinschaften mit 405 Mitgliedern tätig. Bischof Scheuer bezeichnete
die Orden als "Kirche im Brennpunkt". Kirche und Orden seien gesellschaftlich akzeptiert
nur als "Dienstleistungsgesellschaften", wenn sie religiösen, sozialen und pädagogischen
Bedürfnissen der Menschen entsprechen. In "eklatantem Widerspruch" zu dieser Beliebtheit
stehe jedoch, dass das "authentisch gelebte christliche Zeugnis" der Ordensleute heute
als "fremd, verrückt", ja sogar als "krank" angesehen werde. Das Ordensleben stehe
unter "Ideologieverdacht", unter dem "Vorwurf, einem falschen, verblendeten Bewusstsein
zu entspringen". (kap 13.10.06 sk)