Frankreich: Bischof gegen mehr tridentinische Messe
Der Bischof von Metz, Pierre Raffin, hat sich gegen häufigere Gottesdienstfeiern in
lateinischer Sprache nach dem tridentinischen Ritus gewandt. Wenn diese traditionelle
und die aktuelle Gottesdienstformen nebeneinander bestünden, schade dies letztlich
der Einheit der katholischen Kirche, schrieb der Dominikanerbischof in einer Fachzeitschrift.
Raffin betonte, der katholische Gottesdienst sei kein Schauspiel, dem die Gläubigen
nur gesammelt beiwohnten. Zudem sei eine Mehrheit der Katholiken der beim Zweiten
Vatikanischen Konzil eingeführten Gottesdienstform verbunden. Italienische Medien
hatten am Mittwoch berichtet, Papst Benedikt XVI. wolle offenbar die Genehmigung für
Messefeiern nach dem alten Ritus erleichtern. Beobachter sehen darin einen Schritt
zur Aussöhnung mit den ultrakonservativen Traditionalisten des 1991 verstorbenen Erzbischofs
Marcel Lefebvre, die sich von Rom abgespalten haben. Messfeiern nach dem alten Ritus,
bei dem der Priester mit dem Rücken zum Volk zelebriert, sind bislang nur mit einer
kirchlichen Sondergenehmigung erlaubt. (kna 121006 mc)