Der Petersdom ist
um eine Statue schöner geworden: Nach der Generalaudienz weihte heute Papst Benedikt
XVI. eine Statue von Edith Stein für eine Außennische des Petersdoms ein. Zahlreiche
Pilger aus dem Erzbistum Köln und Mitglieder der Edith-Stein-Gesellschaft waren dabei.
Einer, der froh war nicht zu spät gekommen zu sein, war der Erzbischof von Köln, Kardinal
Meisner:
„Ich bin froh, dass wir jetzt endlich soweit sind. Wir sind ja
fast zu spät gekommen, fast sind ja alle Nischen schon besetzt. Und ich dachte immer
die wäre reserviert für die neuen Europaheiligen. Und jetzt sind wir noch gerade zu
Recht gekommen. Die heilige Edith Stein gehört hierher."
Die Marmorstatue
ist ein Geschenk des Erzbistums Köln, finanziert wurde das von Künstler Paul Nagel
gestaltete Werk von einem düsseldorfer Unternehmerehepaar. Sie ist dargestellt mit
einem Kreuz und einer Torarolle in der Hand: Eine Heilige an der Schnittstelle von
Judentum und Christentum.
„Sie gehört zu den unwahrscheinlichen positiven
Gestalten unseres deutschen Volkes in der Zeit seines tiefsten Niedergangs. Und sie
ist mit ihrem Ausspruch, den wir im Edith Stein Denkmal in Köln haben angebracht:
Jeder der nach dem Sinn des Lebens sucht, sucht Gott.“
Edith Stein entstammte
einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Breslau. Zunächst war sie Atheistin, ließ sich
später taufen und trat 1934 in den Kölner Karmel ein. Am 2. August 1942 wurde sie
deportiert und in Auschwitz in der Gaskammer ermordet. 1987 fand in Köln ihre Seligsprechung
durch Papst Johannes Paul II. statt, 1998 ihre Heiligsprechung in Rom. (rv 111006
ak / mc)