2006-10-09 14:55:27

Sudan: Neue Gewalt an der Grenze zwischen Sudan und Tschad


Nach UNO-Angaben kommt es in der sudanesischen Krisenregion Darfur weiterhin zu Überfällen auf die Zivilbevölkerung. Allein im Süddarfur seien bei mehrtägigen Angriffen mehrere Hundert Sudanesen getötet worden, teilte die Hochkommissarin für Menschenrechte, Louise Arbour, heute in Genf mit. Dabei hätten Ende August bis zu 1.000 arabischstämmige Bewaffnete 45 Dörfer von Schwarzafrikanern zerstört. Dabei seien die Banden offenbar logistisch von der sudanesischen Regierung unterstützt worden, heißt es im UNO-Bericht zu den Vorfällen. Insgesamt sind demzufolge 10.000 Menschen betroffen und auf der Flucht.

Das Menschenrechtshochkommissariat forderte die Regierung in Khartum auf, die Vorfälle zu untersuchen und die Täter zur Verantwortung zu ziehen. Vor allem müsse für die Vertriebenen Hilfe organisiert werden. Um einen echten Schutz der terrorisierten Zivilbevölkerung zu sichern, müsse es künftig in Zusammenarbeit mit den Friedenssoldaten der Afrikanischen Union (AU) regelmäßigere Patrouillien geben.

Bei den Kämpfen in Darfur sind seit 2003 nach UN-Schätzungen rund 400.000 Menschen getötet und 3 Millionen vertrieben worden. Regierung, arabischstämmige Banden und verschiedene, auf Autonomie drängende schwarzafrikanische Rebellengruppen konnten sich bislang nicht auf ein Ende der Gewalt einigen. Ein Abkommen vom Mai wurde nur von Teilen der Rebellen unterzeichnet. Zuletzt berichteten Hilfsorganisationen, das sudanesische Militär habe auch mit Flugzeugen Dörfer angegriffen. Trotz UN-Resolution lehnt die Regierung in Khartum eine Stationierung von Blauhelm-Soldaten ab.
(kna 091006 mc)








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