Schweiz: KVP befürwortet Überprüfung der Rassismusnorm
Die Katholische Volkspartei (KVP) Schweiz begrüsst es, dass Bundesrat Christoph Blocher
die Rassismusnorm überprüfen will. Die Norm stelle einseitig Denk- und Forschungsverbote
auf und führe zu Konflikten mit dem Neutralitätsprinzip. Die KVP habe immer die Auffassung
vertreten, dass an den Armeniern ein Genozid verübt worden ist. Eine staatliche Anerkennung
von Genoziden sei indes immer auch politischer Natur, und deshalb müssten Gegenmeinungen
geäussert werden können. Diskussionsverbote lösten die Auseinandersetzungen nicht.
Herrscht weitgehend Einigkeit über einen Genozid, so verletzten ein paar abweichende
Meinungen die Opfer nicht.
Justizminister Blocher hat bei einem Besuch in
der Türkei die Revision der Schweizer Antirassismus-Strafnorm gefordert. Er erklärte,
dass ihn die strafrechtliche Verfolgung eines türkischen Professors wegen der "Beurteilung
geschichtlicher Vorgänge" in der Schweiz irritiere. Er wolle darum die Anti-Rassismus-Strafnorm
revidieren. Zwischen der Norm und der Meinungsäusserungsfreiheit bestehe ein "Spannungsfeld".
Der strafrechtlich verfolgte Professor Yusuf Halacoglu hatte in Winterthur dargelegt,
dass die "tragischen Massendeportationen und Massaker" der Armenier durch die Türken
nicht als Genozid zu bewerten seien.