2006-10-08 15:41:50

Indien: Prior von Taizé gegen „Burg Europa“


RealAudioMP3 In Kalkutta findet in diesen Tagen das Taizé-Weltjugendtreffen statt. Es ist mit 5000 Teilnehmern kleiner, aber es findet erstmals in einem Land statt, in dem Christen in der Minderheit sind. Der vielbeschworene kulturelle und interreligiöse Dialog: Hier findet er tatsächlich statt. Unsere Korrespondentin Silke Schmitt ist vor Ort und hat mit Bruder Alois gesprochen. Er ist der Nachfolger von Frère Roger als Prior der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé. Für Bruder Alois ist Dialog eine Frage der Zukunft:
„Es geht darum, dass wir wissen, dass Glaube heute nicht bedeuten kann, dass wir uns in eine Privatssphäre zurückziehen. Glaube ist nicht einfach eine Überlebenshilfe für mich persönlich, sondern Glauben bedeutet, dass ich mit anderen Menschen unterwegs bin und dass wir versuchen, Antworten zu geben auf die dringenden Fragen von heute. Und da können wir uns nicht einfach in eine „Burg Europa“ zurückziehen und meinen, irgendwie wird in der Zukunft doch schon alle gut gehen. Diese Haltung müssen wir der Vergangenheit anheim geben.“
Die Jugendlichen, die dem Aufruf von Taizé, nach Kalkutta zu kommen gefolgt sind, hätten verstanden, dass man nicht die Augen verschließen dürfe vor der Realität:
„Es geht heute darum, dass wir aufbrechen, und wirklich mit den ganz anderen Menschen in Berührung kommen. Globalisierung kann nicht nur per Internet geschehen. Das hat zwei Seiten: Eine Seite des Rückzugs und ein zweite Seite der Offenheit. Die persönliche Begegnung kann nichts ersetzen. Deswegen wollen wir diesen Pilgerweg des Vertrauens auf der Erde ausweiten und in die anderen Kontinente gehen: in Berührung kommen mit den Situationen.“
(rv 081006 sis /mc)
 







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