Indien: 5000 Jugendliche beten und feiern beim Taizé-Treffen
Kalkutta – eine 13-Millionenstadt
in Indien. 5000 Jugendliche sind als Pilger seit Donnerstag dort, um – im Geist von
Taizé - gemeinsam zu beten, zu singen und den Glauben zu teilen. „Pilgerweg des Vertrauens“
das ist das Motto des Internationalen Jugendtreffens. In Shaminana – so heißt
der Ort im Don Bosco Parc Zirkus, wo jeden Tag Messe gefeiert wird, fühlen sich Taizé-Freaks
zu Hause: Warmes Licht, orangefarbene Tücher und viele Pflanzen zieren das einfache
Zelt. Die Lieder werden allerdings in Hindi oder Bengalo gesungen, der lokalen Sprache
in Kalkutta Bruder Alois, der Nachfolger von Frère Roger, sitzt vorne in der Mitte
auf dem Boden, umgeben von seinen Brüdern und vielen Kindern. In seiner Predigt spricht
Bruder Alois vom Wesentlichen: „Vielleicht könnt auch ihr diejenigen besuchen,
die bei Euch zu Hause wohnen und versuchen, das Evangelium zu leben und den Blick
auf das Wichtigste im Leben zu richten: Den Lebensweg zu gehen und die Freude miteinander
zu teilen, sich um die Mitmenschen zu sorgen, mit ihnen zu beten in aller Einfachheit
und sich zu Gott zuzuwenden für ein paar Momente, in Stille oder im Hören auf Worte
aus der Heiligen Schrift“ Und dann bringen die Kinder Blumen, und alle erheben
sich, um zu dem Taize-Kreuz zu gelangen und es für einen kurzen Moment berühren zu
können. Fast 1000 Jugendliche aus ganz Indien haben sich spontan und ohne Anmeldung
auf den Weg gemacht – aber auch das Problem wurde gelöst, erzählt Bruder Mathew, Mitorganisator
des Treffens: „Es gab keine großen Schwierigkeiten, die Leute sind sehr freundlich.
Es gibt die katjolischen gemeinden, aber auch die anglikanische Kirche hier in Indien
und die Orthodoxen und alle machen mit. Ja, selbst mit diesen unerwarteten Pilgern,
gab es eine sehr große Verfügbarkeit bei den Gemeinden! Soweit ich weiß, haben alle
gestern Abend ein bett bekommen! Die englischsprachige Presse in Indien berichtet
nichts von dem, was im Don Bosco Park Circus geschieht – nur „The Herald“, eine katholische
Zeitung, widmet dem Internationalen Jugendtreffen die erste Seite. 5000 Jugendliche
in einer Stadt mit dreizehn Millionen Einwohnern – hat das überhaupt eine Bedeutung? „Für
die Jugendlichen, die hierher kommen, ist es unser Wunsch, dass sie eine Frage entdecken,
die hilft, den Lebensweg weiterzugehen. Taizé ist keine Bewegung. Uns ist wichtig,
der Lokalkirche zu dienen und dass die Leute zurückgehen in ihre eigene Gemeinde,
um den christlichen Glauben weiter zu leben.“ (rv 071006 mc)