Die "Internationale Gesellschaft für Menschenrechte" mit Sitz in Frankfurt macht auf
das Schicksal politischer Häftlinge in Kuba aufmerksam. Viele von denen, die im Juli
letzten Jahres verhaftet wurden, warteten immer noch auf ihren Prozeß, so der Verband.
Die gesundheitliche Lage der Inhaftierten sei häufig prekär. Ein Statement des Verbands
sagt wörtlich: "Die Gefängnisleitung verweigert den Inhaftierten medikamentöse Behandlung
und fügt ihnen schwere Verletzungen zu."
(rv 06.10.06 sk)
Hier ist
der volle Text des Statements der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte:
Die
Situation der politischen Gefangenen, die seit 22. Juli 2005 in Erwartung auf ein
Prozessdatum in unterschiedlichen kubanischen Gefängnissen inhaftiert sind, ist höchst
bedenklich, berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Die
Gefängnisleitung verweigert den Inhaftierten medikamentöse Behandlung und fügt ihnen
schwere Verletzungen zu. Aufgrund mangelnder Hygiene im Gefängnis Kilo 5,5 in Pinar
del Rio sind dort vermehrt Fälle der Schweinehirtenkrankheit aufgetreten. Die IGFM
fordert die sofortige Entlassung oder angemessene Prozesse für die Gewissensgefangenen. Julio
Cesar Lopes Rodriguez, Vizepräsident der “Frente Línea Dura” ist inhaftiert im Canaleta
Gefängnis in Matanzas. Gemäß der Information seines Bruders leidet Julio an Bluthochdruck,
einem Magengeschwür, sowie Pilzen und Geschwüren an den Händen und Füßen. Die Gefängniswärter
hingegen verweigern ihm konstant medikamentöse Behandlung. Weil er das staatlich gesendete
Programm „Der Runde Tisch“ vor den Gefängnisinsassen, die gezwungen werden, das Programm
zu schauen, diskreditiert hatte, wurde er verprügelt. Aus Protest gegen das Treffen
der Blockfreien in Havanna befand sich Rodriguez während der siebentägigen Dauer des
Gipfels im Hungerstreik, so die IGFM. Der Gewissensgefangene Miguel Lopez Santos,
Koordinator der „Bewegung zur Befreiung von Freiheit und Demokratie“, befindet sich
im Hochsicherheitsgefängnis Combinado de Guantanamo. Er hat mehr als 30 Pfund an Gewicht
verloren und leidet an Epilepsie, psychischer Zerrüttung und schweren Kopfschmerzen.
Santos muss seit mittlerweile mehr als neun Monaten medizinische Beachtung entbehren.
Wegen seiner offenen Ablehnung des Castro-Regimes war er in der Vergangenheit mehrfach
inhaftiert. Santos Lopez ist der Gründer der Organisation “Kreuz der Opposition”,
die ein großes Kreuz – sichtbar für alle – durch alle Stadtteile Havannas getragen
hatte. Im Hochsicherheitsgefängnis in Guira de Melena befindet sich Francisco Moure
Salabarría, Präsident der „Bewegung zur Befreiung von Freiheit und Demokratie“, in
Haft. Er hat den größten Teil seiner Sehkraft verloren, leidet an Muskelschmerzen
und Schlafstörungen. Als Resultat der Wasserverschmutzung im Gefängnis leidet er an
Durchfall, berichtet die IGFM. Salabarría verurteilt weiterhin hartnäckig die Ideologie
des Castro-Regimes. Emilio Leyva Perez, Gewissensgefangener und Präsident der
“Frente Línea Dura”, ist inhaftiert im Gefängnis Kilo 5,5 in Pinar del Rio. Er leidet
an einem Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür, Eingeweidebruch und schlechter Durchblutung,
die eine konstante Schwellung seiner Hände und Füße verursacht. Perez beklagt eine
gestiegene Zahl an Fällen der Schweinehirtenkrankheit unter den Gefangenen, die der
vielen Ratten im Gefängnis geschuldet ist. Er wurde in einer isolierten Zelle ohne
Elektrizität und Sonnenlicht gehalten, und das ihm gereichte Essen ist ungenügend
und in den meisten Fällen faul.