Präsident Jacques Chirac hat die Türkei vor einem möglichen EU-Beitritt zur Anerkennung
des Völkermordes an den Armeniern im Ersten Weltkrieg aufgefordert. Die Türkei solle
die begangenen Fehler eingestehen, sagte Chirac gestern bei seinem Besuch in Armenien
im Gespräch mit Journalisten. Neben Russland sieht sich auch Frankreich als internationaler
Fürsprecher Armeniens. Mindestens eine halbe Million Franzosen haben armenische Vorfahren. Chirac
verglich in Eriwan den Genozid an den Armeniern mit der Ermordung der Juden im Dritten
Reich. Deutschland habe den Holocaust als Teil seiner Geschichte anerkannt und sei
damit im Ansehen der anderen Völker gestiegen, so der französische Präsident. Der
Völkermord an den Armeniern erfolgte ab 1915 unter der Verantwortung der kaiserlich-osmanischen
Regierung. (kap 01.10.06 sk)