2006-09-30 13:18:10

Vatikan: Papst für EU-Beitritt Albaniens


Benedikt XVI. hat sich positiv zu einem EU-Beitritt Albaniens geäußert. Bei einer Audienz für den neuen Botschafter des Landes beim Heiligen Stuhl, Rrok Logu, sagte der Papst gestern in Castelgandolfo, es brauche einen ethisch-spirituellen Kontext, der auf einem richtigen Menschenbild gründet, damit die Gesellschaft in einem Klima wahrer Freiheit wachsen könne. Europa mit seinem reichen ideellen und spirituellen Erbe sei dafür eine privilegierte Stätte.


Wenn Albanien sich nun auch institutionell den europäischen Ländern angliedern wolle, weil es sich aus historisch-kulturellen Gründen Europa verbunden fühle, dann könne er nur wünschen, dass dieses Ansinnen vollständig und in gültiger Weise realisiert wird, damit Albanien seinen eigenen Beitrag zum harmonischen Prozess der Einigung Europas leisten kann, so Benedikt XVI. in seiner Ansprache an den neuen Botschafter.
Er erinnerte auch an das Problem der Auswanderung in Albanien. Das Land müsse die Ursachen bekämpfen, aber auch die Bedingungen schaffen, um Rückkehrwillige aufnehmen zu können. Zugleich würdigte der Papst den Beitrag, den albanische Auswanderer "treu den besten Werten ihrer Tradition" in Italien, Europa und anderen Ländern der Welt leisteten.
Der Heilige Stuhl biete seine Hilfe zur Konsolidierung rechtsstaatlicher Verhältnisse in Albanien an, besonders mit Blick auf Rechte im Bereich der Religion, betonte der Papst. Dadurch solle das bisher beispielhafte Zusammenleben verschiedener Glaubensrichtungen bewahrt und gefördert werden.
Zum 2002 geschlossenen Abkommen zwischen dem Vatikan und Albanien sagte Benedikt, er hoffe auf eine Gelegenheit, wirtschaftliche Aspekte von "nicht geringer Bedeutung" zu klären. Dabei geht es offenbar um die Rückerstattung von Kirchenbesitz, der während der kommunistischen Ära verstaatlicht wurde.
(rv / kna 300906 mc)







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