Ein Bischof des Landes hat sich offen hinter die Antiregierungs-Demonstrationen in
mehreren ungarischen Städten gestellt. Der Bischofs von Szekesfehervar, Antal Spanyi,
erklärte, Priester hätten sehr wohl ein Recht, sich in öffentlich relevanten Fragen
zu äußern. Es sei seine Pflicht als Staatsbürger und als Priester der Kirche, ihre
Soziallehre bekannt zu machen. Die innenpolitischen Ereignisse zeigten Zeichen einer
moralischen Krise, die Schuld sei an der Krise der Wirtschaft, der Politik und der
Familie. Auslöser der Turbulenzen war die Rede des ungarischen Ministerpräsidenten
Gyurcsany vor drei Wochen. Darin hatte der Sozialdemokrat zugegeben, vor der Wahl
bewusst gelogen zu haben. Die ungarischen Bischöfe hatten nach der ersten Welle der
gewalttätigen Unruhen in Budapest "gesetzwidriges Randalieren" kategorisch verurteilt,
gleichzeitig aber die Regierenden zu einer "moralischen Erneuerung" aufgefordert.
(kathpress 29.09.06 bp)