Der afrikanische Erzbischof Emmanuel Milingo hat sich durch die Vornahme unerlaubter
Bischofsweihen selbst die kirchliche Exkommunikation zugezogen. Das erklärt der Vatikanische
Pressesaal heute in einem Statement. "Verschiedene Kirchenvertreter haben sich vergeblich
bemüht, Erzbischof Milingo zu sprechen, um ihm das Beharren auf skandalträchtigen
Handlungen auszureden", so das Statement, das heute Nachmittag bekannt wurde, wörtlich.
Da der Papst "auch vor kurzem noch" gegenüber diesem "alten Hirten der Kirche", der
Milingo sei, ein gewisses "Verständnis" gezeigt habe, habe der Vatikan den Lauf der
Dinge erst einmal abgewartet - und zwar "mit wachsamer Geduld". Aber leider habe der
frühere Erzbischof von Lusaka in Sambia, der auch eine Weile an der römischen Kurie
gearbeitet hat, sich immer mehr auf "eine zunächst irreguläre Situation" und dann
so gar auf einen "immer offeneren Bruch mit der Kirchengemeinschaft" eingelassen,
zunächst mit seiner Hochzeit und am letzten Sonntag dann mit der Weihe von vier Bischöfen
in Washington. Der Vatikan stellt klar: "Durch diese öffentliche Handlung haben sich
sowohl Erzbischof Milingo als auch die vier Geweihten nach dem Kirchenrecht die sogenannte
Exkommunikation "latae sententiae" zugezogen." Im übrigen erkenne die Kirche solche
Weihen "und alle Weihen, die sich daraus noch ergeben mögen", keineswegs an: Der "kanonische
Status der vier angeblichen Bischöfe sei derselbe wie vor ihrer Weihe". Aus Sorge
um die "Einheit und den Frieden der Herde Gottes" habe der Vatikan gehofft, dass Menschen
aus der Umgebung Milingos ihn noch zum "Umdenken und zur Rückkehr zur vollen Gemeinschaft
mit dem Papst" bringen würden. "Leider haben die letzten Entwicklungen solche Hoffnungen
fast zum Verschwinden gebracht." "In Momenten des Leids für die Kirche wie diesem"
brauche es intensives Gebet, bittet das Statement. (rv 26.09.06 sk)