Menschenrechtler haben nach dem Militärputsch eine schnelle Wiederherstellung der
Bürgerrechte angemahnt. Die Armeeführung will spätestens in zwei Wochen einen neuen
Ministerpräsidenten ernennen. Das Militär werde die Macht dann an den neuen Regierungschef
abgeben, sagte Putschgeneral Sonthi Boonyaratglin heute in Bangkok. Neuwahlen würden
allerdings wohl erst für September 2007 anberaumt. Der Asien-Präsident von "Human
Rights Watch", Brad Adams, hat die Militärregierung dazu aufgefordert, die bürgerlichen
Grundrechte wieder herzustellen. Thailand müsse seine Probleme mittels eines Rechtsstaates
lösen, und die Bevölkerung müsse frei sein bei der Wahl ihrer Führer. In der Hauptstadt
Bangkok blieb die Lage einen Tag nach dem gewaltfreien Umsturz ruhig. Es ist der erste
Putsch in Thailand seit 15 Jahren. Die Streitkräfte setzten dabei die Regierung von
Ministerpräsident Thaksin ab und die Verfassung außer Kraft. Zudem kündigten sie politische
Reformen an. Die Regierung unter Thaksin hatte im Frühjahr nach wochenlangen Demonstrationen
die Parlamentswahl um drei Jahre vorverlegt. Die Opposition bezeichnete den Urnengang
jedoch als unfair und boykottierte die Abstimmung. Dem Regierungschef wirft sie Machtmissbrauch
vor. (reuters/asianews/rv 20.09.06 bp)