2006-09-20 15:05:00

D: Lehmann verteidigt Papst Benedikt


RealAudioMP3 Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, hat den Papst gegen Kritik aus der islamischen Welt in Schutz genommen. Am Dienstag Abend auf dem Jahresempfang des Kommissariates der deutschen Bischöfe in Berlin hielt er einen Vortrag mit dem Titel „Chancen und Grenzen des Dialogs zwischen den ‚abrahamitischen Religionen’“ – Birgit Pottler fasst zusammen.

Die Säkularisierung ist auf dem Rückzug – mit diesem soziologischen Tatbestand eröffnet Lehmann seine Ausführungen. Die Religion sei „auf die globale Bühne“ zurückgekehrt, das zeigten auch die Reaktionen auf die Regensburger Vorlesung. Religion mobilisiere den öffentlichen Diskurs.
Nur ein „interreligiöses Gespräch“, das sich offen den Grundfragen der Religion stelle, könne die schwierigen Probleme diskutieren – dazu gehöre die Gewalt, erläutert Lehmann. „Religiös legitimierte“ Gewalt stelle ein Phänomen dar, „das sich vorwiegend - wenngleich nicht ausschließlich - am Islam“ festmachen ließe, so Lehmann. Dies festzustellen bedeute nicht, Muslime unter Generalverdacht zu stellen. Es müsse aber gefragt werden, inwieweit in der muslimischen Religion die theologische Tradition des kämpfenden und herrschenden Islams eine Rolle spiele. Lehmann führte auch die Schwierigkeiten des Islams mit einem westlichen Verständnis von Freiheit und Menschenrechten an, um die Schwierigkeit eines christlich-islamischen Gesprächs zu verdeutlichen.
Abschließend wies Lehmann darauf hin, dass viele Stellungnahmen das Denken des Papstes „total in das Gegenteil“ verkehrten. Viele Stimmen zu der „angeblichen“ Mentalität des Papstes bezeichnet Lehmann als schlichtweg „haltlos“. Lehmann ermunterte jeden Einzelnen, in der Rede des Papstes an Muslime im August 2005 in Köln den Standpunkt Benedikts selber nachzulesen und sich eine eigene Meinung zu bilden. (rv 20.09.06 sis)








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