2006-09-18 13:13:25

Vatikan: Start einer diplomatischen Offensive in islamischen Ländern


Kardinal-Staatssekretär Tarcisio Bertone will mit einer diplomatischen Initiative die Missverständnisse um die
Papstäußerungen zum Islam ausräumen. Er beauftragte die Vatikan-Vertreter in islamisch geprägten Ländern, den Regierungen seine Klarstellung vom vergangenen Samstag sowie die gesamte Papstrede zu überbringen. Er hoffe, dass die Erläuterungen verstanden würden, da der Papsttext "schwer manipuliert" worden sei, sagte Bertone nach einem Gottesdienst in Rom.

Bertone sagte dem "Corriere della Sera" von heute, es habe auch "richtige Reaktionen" auf die Rede von Benedikt XVI. gegeben. Als Beispiel nannte er den Rektor der Moschee in Marseille. Dieser habe klargestellt, dass er sich "weder erstaunt noch verletzt" fühle, da die Papstrede eine Einladung zum Nachdenken über die
Worte des Propheten bedeute. Der Kardinal-Staatssekretär äußerte sich erneut zuversichtlich, dass die für Ende November geplante Türkei-Reise stattfinde. Der Dialog mit dem Islam gehe auf mehreren Ebenen weiter, so über diplomatische Kontakte und über den Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog.

Irritiert äußerte sich Bertone über die Kritik "einiger Politiker" und "einer großen Zeitung". Ohne den Namen der "New York Times" namentlich zu nennen, sprach er von einem "sehr harten Angriff". Das Blatt hatte die Papstworte als "tragisch und gefährlich" bezeichnet und Benedikt XVI. vorgeworfen, "Zwietracht zwischen Christentum und der muslimischen Welt" zu säen.
(kna 180906 mc)







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