2006-09-18 15:43:49

Vatikan: Kasper skeptisch bei Islam


Der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper warnt mit Blick auf den Streit um Äußerungen des Papstes zum Islam vor zu hohen Erwartungen an den interreligiösen Dialog. Der Islam verstehe sich als dem Christentum überlegen und verhalte sich bisher nur dort tolerant, wo er in der Minderheit sei, sagte der Präsident des päpstlichen Einheitsrates dem Nachrichten-Magazin «Der Spiegel». «Wo er die Mehrheit hat, kennt er keine Religionsfreiheit in unserem Sinn.» Zugleich rief Kasper die Europäer auf, den Muslimen als «geistig und geistlich starker Partner» entgegenzutreten.



Die muslimische Kultur habe bisher keinen Zugang zu westlichen Werten wie den Menschenrechten oder der Gleichberechtigung der Frau gefunden, betonte der vatikanische «Ökumeneminister». Diese «Defizite» seien ein Grund für die Frustration vieler Muslime, die oft in Hass und Gewalt gegenüber dem Westen umschlage. Den Terroristen diene der Islam als «Maske, hinter der sich nicht Religion, sondern Verzweiflung und Nihilismus verbergen», sagte Kasper. Für ihn ist noch offen, ob ein Euro-Islam möglich ist, der den muslimischen Glauben mit Demokratie verbindet.
(kna 180906 mc)







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