2006-09-18 12:45:40

Naher Osten: Patriarch Sabbah glaubt nicht an Eskalation


RealAudioMP3 Weltweit wird gegen den Papst demonstriert, und manche politische Beobachter fürchten gewalttätige Ausschreitungen gegen Christen. Brennpunkt wäre dann hier natürlich der Nahe Osten, wo Christen und Muslime eng zusammen leben müssen. Medien berichteten am Wochenende von Angriffen auf christliche Kirchen im Westjordanland. Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, hat gestern die Stadt Nablus im Norden besucht, wo vier Kirchen angegriffen worden waren, ohne größeren Schaden zu verursachen.
Man habe große Solidarität erfahren, so Erzbischof Sabbah gegenüber Radio Vatikan:

„Menschlich gesprochen kann man sagen: Alle politischen und religiösen Führer der Moslems sind auf unserer Seite. Sie haben auch Sicherheitskräfte gesendet, um die vier Pfarreien zu schützen.“

Der Großmufti Palästinas hatte gestern die Angriffe auf Kirchen verurteilt. Der Patriarch glaubt nicht an eine Eskalation der Gewalt:

„Ja, das sind vereinzelte Taten. Auch Abu Mazen hat uns gestern angerufen, um uns zu sagen “Wir haben alle wichtigen Maßnahmen ergriffen“. Hier gab es nicht so harte Reaktionen auf die Vorlesung des Papstes.“

Auch wenn es paradox erscheint: Die Auseinandersetzungen könnten zu einer Intensivierung des Dialogs zwischen Christen und Muslimen führen, meint der Patriarch:

“Wir haben schon immer gesagt: Wir müssen hier vor Ort zusammen leben überall aber besonders hier im Heiligen Land, müssen Christen und Muslime zusammen leben. Wir brauchen gegenseitiges Verständnis. Islam und Christentum müssen zusammenarbeiten um eine neue menschliche Gesellschaft zu schaffen.“
(rv 180906 mc)








All the contents on this site are copyrighted ©.