Kardinal Bertone hofft auf "neuen Dialog" mit den Muslimen
Benedikt XVI. hatte sich von Protesten gegen die Zitierung eines 600 Jahre zurückliegenden
christlich-islamischen Dialogtextes betroffen gezeigt und die Reaktionen auf seine
Rede am Sonntag persönlich "lebhaft bedauert". Der Inhalt des fraglichen Zitats drücke
in "keinster Weise" sein persönliches Denken aus", erklärte Benedikt XVI.
Vor
dem Angelus-Gebet, das von der RAI jeden Sonntag traditionell in einer Live-Schaltung
weltweit übertragen wird, hatte es aus allen Teilen der islamischen Welt Kritik gegeben.
Teilweise kam es sogar zu Ausschreitungen.
Der päpstliche Kardinal-Staatssekretär
Tarcisio Bertone hat am Sonntag die Hoffnung geäußert, dass es bald zu einer Wiederaufnahme
des Dialogs mit dem Islam kommen werde. "Ich hoffe, dass der interreligiöse Dialog
wieder aufgenommen werden kann", sagte Bertone. Um die Polemik nach der Ansprache
des Papstes an der Regensburger Universität einzudämmen, habe der Vatikan die Nuntien
in den islamischen Ländern aufgerufen, die Worte des Papstes und auch seine, Bertones,
Mitteilung vom Samstag darzulegen, betonte der Kardinal.
Bertone sprach von
einer "schweren Manipulation der Absichten des Papstes". Aus der langen Ansprache
des Heiligen Vaters sei insbesondere ein Zitat herausgehoben worden. Es sei eine Manipulation,
eine derart lange und programmatische Rede des Theologen Ratzingers auseinanderzunehmen
und sie auf ein Fragment zu reduzieren, betonte Bertone. (kathpress 190806 mc)