Kritik am Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank haben das katholische
Hilfswerk Misereor und der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) geübt. Es gebe «viele
Dokumente und viel Rhetorik», die Ergebnisse zur Hebung des Lebensstandards in den
Entwicklungsländern seien aber «dürftig», erklärte Misereor-Entwicklungsexperte Georg
Stoll am Montag vor Journalisten in Bonn. Er kritisierte bei der Kreditvergabe eine
einseitige Orientierung an Geberinteressen und eine «unzureichende» Einbeziehung der
jeweiligen Bevölkerung. Die Weltbank nutze außerdem Kredite, um politischen Druck
auf die Empfängerländer auszuüben, so der Misereor-Fachmann anlässlich der in dieser
Woche stattfindenden Jahrestagung von IWF und Weltbank in Singapur. (kna 180906
mc)