Die Regierung sieht nach den Worten von Außenminister Abdullah Gül keinen Grund, den
für Ende November vorgesehenen Besuch von Papst Benedikt XVI. abzusagen. "Auf unserer
Seite kann derzeit von Änderungen keine Rede sein", sagte Gül heute in Ankara. In
diesem Sinn habe er auch an den Papst geschrieben. Zugleich bekräftigte Gül aber die
türkische Kritik an den Äußerungen des Papstes; sie seien "unglücklich" gewesen. Auch
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan übte bereits gestern scharfe Kritik am Papst;
er betonte aber zugleich, die Türkei wolle verhindern, dass "ein Schatten auf den
Dialog zwischen den Kulturen und Religionen fällt". Gefragt, ob er eine Papstreise
in die Türkei noch für sinnvoll halte, meinte Erdogan: "Das weiß ich nicht." (kap/reuters
17.09.06 sk)