Papst Benedikt XVI.
bedauert die Reaktionen in weiten Teilen der islamischen Welt auf einen Teil seiner
Rede an der Universität Regensburg. Er stehe nicht hinter dem von ihm gebrauchten
mittelalterlichen Zitat, so der Papst beim Angelusgebet in seiner Sommerresidenz
Castel Gandolfo. Er hoffe, dass die gestrige Erklärung des neuen Kardinalstaatssekretärs
Tarcisio Bertone die Gemüter beruhige. Benedikt ließ auch kurz seine kürzliche Reise
nach Bayern Revue passieren. Wörtlich sagte er: "Die Pilgerreise nach Bayern war eine
starke spirituelle Erfahrung, in der sich persönliche Erinnerungen und pastorale Perspektiven
für eine wirksame Verkündigung in unserer Zeit vermengt haben. Ich danke Gott dafür
und allen, die für das Gelingen meiner Reise gearbeitet haben. Bei der nächsten Mittwochsaudienz
werde ich noch mehr darüber sprechen - jetzt will ich nur anmerken, dass ich die Reaktionen,
welche ein kurzer Passus meiner Rede in der Uni Regensburg hervorgerufen haben, lebhaft
bedaure. Dieser Passus wird als Beleidigung der religiösen Gefühle von islamischen
Gläubigen empfunden, während es sich doch um das Zitat eines mittelalterlichen Textes
handelte, der in keiner Weise mein persönliches Denken ausdrückt. Der Herr Kardinalstaatssekretär
hat gestern eine Erklärung dazu veröffentlicht, in der er den wahren Sinn meiner Rede
verdeutlicht. Die Rede war und ist in ihrer Ganzheit eine Einladung zum offenen und
ehrlichen Dialog, mit großem gegenseitigem Respekt."
Auf deutsch sagte der
Papst: "Von Herzen grüße ich alle deutschsprachigen Gläubigen hier in Castel Gandolfo.
Heute heiße ich besonders die Seminaristen aus Fulda und die Pilger aus dem Allgäu
willkommen. „Gott, der Herr, wird mir helfen“ (Jes 50, 9). Diese Gewißheit des Propheten
Jesaja aus den Texten der Sonntagsliturgie soll unser Denken und Handeln bestimmen.
Ja, wir dürfen stets auf Gottes Hilfe vertrauen! Er ergänzt unsere guten Werke mit
seiner Gnade und verleiht ihnen Wert für die Ewigkeit. – Euch alle begleite Gottes
Segen durch diese neue Woche!"
Und hier die Erklärung des Papstes zu
seiner Rede in Regensburg im italienischen Original-Wortlaut:
"Il viaggio
apostolico in Baviera, che ho compiuto nei giorni scorsi, è stato una forte esperienza
spirituale, nella quale si sono intrecciati ricordi personali, legati a luoghi a me
tanto familiari, e prospettive pastorali per un efficace annuncio del Vangelo nel
nostro tempo. Ringrazio Dio per le interiori consolazioni che mi ha dato di vivere
e sono riconoscente, al tempo stesso, a tutti coloro che hanno attivamente lavorato
per la riuscita di questa mia visita pastorale. Di essa, come è ormai consuetudine,
parlerò più diffusamente durante l’Udienza generale di mercoledì prossimo. In questo
momento desidero solo aggiungere che sono vivamente rammaricato per le reazioni suscitate
da un breve passo del mio discorso nell’Università di Regensburg, ritenuto offensivo
per la sensibilità dei credenti musulmani, mentre si trattava di una citazione di
un testo medioevale, che non esprime in nessun modo il mio pensiero personale. Ieri
il Signor Cardinale Segretario di Stato ha reso pubblica, a questo proposito, una
dichiarazione in cui ha spiegato l’autentico senso delle mie parole. Spero che questo
valga a placare gli animi e a chiarire il vero significato del mio discorso, il quale
nella sua totalità era ed è un invito al dialogo franco e sincero, con grande rispetto
reciproco."