2006-09-14 13:32:55

Papst: "Berufungen müssen von Gott kommen"


Benedikt XVI. hat vor einem „Machbarkeitsdenken“ bei Priesterberufungen gewarnt. Im Freisinger Dom wandte sich der Papst heute Vormittag mit einer frei gehaltenen Predigt an die Priester und Ständigen Diakone. "Berufungen müssen von Gott kommen. Wir können nicht einfach Leute rekrutieren", mahnte er. Gleichzeitig ging der Papst auf die Probleme der Seelsorger ein. Er räumte ein, dass die Zahl der Priester in Deutschland geringer geworden sei und viele von ihnen zwei, drei oder vier Gemeinden hätten. Dies könne entmutigend sein, und es bestehe die Gefahr des Ausbrennens. Patentrezepte habe er für diese Situation keine. Der Papst empfahl jedoch ein Miteinander von Eifer und Demut. Der Eifer für Christus müsse mit einem demütigen Akzeptieren eigener Grenzen einhergehen. Dies gelte auch für ihn. Er tue das, was er könne, müsse anderes aber seinen Mitarbeitern und Gott überlassen. Benedikt rief die Priester auf, von innen heraus Gottesdienst zu feiern. Zugleich erinnerte er daran, dass die Priester untereinander in einer Gemeinschaft, dem Presbyterium, verbunden seien, wo sie über Fragen, Nöte und Probleme sprechen könnten.


Zu Beginn der Feier hatte der Papst an seine Freisinger Jahre und an seine eigene Priesterweihe erinnert. In der alten Bischofsstadt Freising, 35 Kilometer nördlich von München, besuchte Joseph Ratzinger das Priesterseminar und wurde am 29. Juni 1951 mit seinem Bruder Georg zum Priester geweiht. Von 1952 bis 1954 war er Dozent am Erzbischöflichen Priesterseminar und ab 1957 Professor an der damaligen Philosophisch-Theologischen Hochschule. Nach Ende des Gottesdienstes ließ sich der ehemalige Erzbischof von München und Freising viel Zeit, um mit Priestern, insbesondere aus seinem Weihejahrgang, zu sprechen.
(pm 24.09.06 gs)







All the contents on this site are copyrighted ©.