2006-09-13 17:27:42

P.Gemmingen: Höhepunkt der Papstreise


RealAudioMP3 Noch gut 20 Stunden hält sich Papst Benedikt in seiner Heimat auf. Dann kehrt er zurück nach Rom. Pater Eberhard von Gemmingen hat den Papst nicht nur bei seiner Reise begleitet sondern hat für viele deutsche Medien die Papstreise kommentiert. Pater Eberhard von Gemmingen, wenn Sie die Reise nochmal Revue passieren lassen. Was war ihr persönlicher Höhepunkt?
 
„Der größte Höhepunkt für mich persönlich war seine Rede in der Regensburger Universität, wo er vor allem etwas gesagt zum Dialog mit den Muslimen gesagt hat. Das Entscheidende ist, dass sagt: „Gott kann nicht mit Waffengewalt seine Botschaften an die Menschen oder seine Religionen voranbringen, sondern Gott ist für die Christen der Logos – eigentlich für jeden denkenden Menschen – und deswegen muss Religion mit Argumenten, über das Hirn und über das Gefühl, das Herz verbreitet werden, und nicht mit Waffen. Er hat das dann weit ausgeführt, ich sag das nur mit kurzen Worten, aber dies ist eigentlich der Text der morgen und in den nächsten Wochen in allen Zeitungen stehen sollte, denn das ist eine konkrete Aussage zum Dialog mit dem Islam und mit allen Religionen und auch eine Herausforderung für die Christen, wie sie ihre Religion verstehen sollen und können. Das Entscheidende ist: Für den Papst gehören Glauben und Vernunft zusammen.“

Nun sollte die Reise nach Deutschland auch den katholischen Glauben stärken. Ist von diesem "Frühling" schon etwas zu spüren?

„Ja – die Atmosphäre rund um den Papst in Altötting und Regensburg etc. ist großartig – gar keine Frage – aber vielleicht muss man auch kritisch rückfragen, sind das fünf Prozent der Bevölkerung, oder zehn, oder dreißig? Wie oberflächlich oder tiefgründig gehrt das? All dies muss sich erst im Laufe der Jahre zeigen. Ob wirklich von diesem Besuch etwas oder gar viel ausgeht, ob die Samenkörner, die der Papst ausgestreut hat durch seine Predigten, bei den Menschen aufgehen und ob sich die Menschen sozialer und liebevoller verhalten. Wir müssen nüchtern und wachsam sein – bei Jesus ging das ja auch nicht so im Hauruck-Verfahren, sondern das hat ja auch sehr viele Jahrhunderte gebraucht, bis seine Botschaft sich ein bisschen ausgebreitet hat.“

Nun zieht sich der Papst heute ins Private zurück – wirklich privat, oder ist damit zu rechnen, dass man ihn doch irgendwo trifft?

„Es ist ziemlich privat, aber natürlich: Wenn der Papst das Haus verlässt, stehen die Massen vorne. Er wird beobachtet von den Medien, auch von mir - also er hat heute um elf Uhr die Orgel in der „Alten Kapelle“ eingeweiht, war vorher bei seinem Bruder und ist jetzt im Augenblick in Pentling in seinem alten Haus, aber nur wenn er hinter den Mauern ist, ist es wirklich privat, in dem Moment wo er sich von einem zu dem anderen Ort bewegt kann ein Papst sich gar nicht bewegen.“
(rv 13.09.06 sis)








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