Nach der Ankunft Papst
Benedikts in Bayern und seinen Worten am Flughafen sind viele Hoffnungen entstanden,
dass dieser Papstbesuch auch ein wichtiger Schritt in der Ökumene in Deutschland bedeuten
könnte. Zu Recht? Das fragten wir Kardinal Walter Kasper, den Präsidenten des vatikanischen
Einheitsrates, nach der ökumenischen Vesper gestern Abend in Regensburg.
"Es
sind natürlich auch falsche Erwartungen entstanden, als ob der Papst da nun konkrete
Dinge verkünden würde - das war von vornherein überhaupt nicht zu erwarten. Aber er
hat die Ökumene dadurch vorangebracht, dass er auf die fundamentalen, zentralen Fragen
eingegangen ist. Was nützt eine Übereinstimmung der Rechtfertigungslehre, wenn man
sich nicht darüber klar ist, wer dieser Gott ist, und was Sünde ist, was Erlösung
bedeutet, und dass wir dann, was er ja auch gesagt hat, von der gemeinsamen Wertordnung
Zeugnis geben. Das sind so viele Dinge, die uns im Grund einen, die aber nicht mehr
voll im Bewusstsein sind.