2006-09-12 12:34:27

Der Papst feiert Gottesdienst in Regensburg


Bei der vierten Station seines Besuches in Bayern hat Papst Benedikt XVI. am Dienstag auf dem Islinger Feld in Regensburg einen Gottesdienst mit mehr als einer Viertel Million Menschen gefeiert. Zu dem Lied „Wer glaubt, ist nie allein“ – dem Motto der Papstreise – zog der Heilige Vater mit 23 Bischöfen, davon neun Kardinälen, und sechs weiteren Konzelebranten in einer Prozession auf die Altarinsel. Auch sein mit der höchsten Prälatenwürde eines Apostolischen Protonotars ausgezeichneter Bruder Georg Ratzinger begleitete ihn. „Wir danken ihnen für das Geschenk des Pastoralbesuches im Bistum Regensburg“, sagte der Bischof von Regensburg, Gerhard Ludwig Müller, in seiner Begrüßung. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst unter anderem von den Regensburger Domspatzen.

In seiner Predigt dankte der Papst allen, die an der Vorbereitung seines Besuches mitgewirkt hatten: „Ich hatte mir gar nicht vorstellen können und weiß es auch jetzt nur im großen allgemeinen, wie viel Kleinarbeit dazu gehörte, dass wir alle jetzt so beieinander sein können.“ Es sei ihm „zu Herzen gegangen“ zu hören, wie viele Menschen zusammen gearbeitet hätten, „um mein kleines Haus und meinen Garten schön zu machen“, sagte der Heilige Vater. „Auch da kann ich nur ganz beschämt Vergelt’s Gott sagen ob all dieser Mühe.“ Die Menschen hätten es aber nicht nur „für meine armselige Person“ getan, sondern hätten sich von der Liebe zu Christus und zur Kirche leiten lassen. „All dies ist ein Zeichen wahrer Menschlichkeit, die aus dem Berührtsein von Jesus Christus kommt.“
 
Bei der Gabenprozession überreichte das Diözesankomitee im Bistum Regensburg dem Papst einen Scheck sowie eine Statue des Bistumsheiligen St. Wolfgang, der 1052 von Papst Leo IX. in der Domstadt heilig gesprochen worden war. Bei der 950-Jahr-Feier dieser Heiligsprechung im Jahr 2002 war Kardinal Joseph Ratzinger als Legat von Papst Johannes Paul II. dabei. Geschaffen wurde die Heiligenfigur von dem Regensburger Künstler Max Reiger. Hostienschalen, Wein und Wasser wurden von Vertretern aus dem kirchlichen Leben des Bistums dargebracht.

Zum Abschluss der feierlichen Eucharistiefeier zog der Papst zum Marienbild der Schutzmantelmadonna auf der Altarinsel, um sich am Gedenktag „Mariä Namen“, der am 12. September begangen wird, der mütterlichen Fürsprache Mariens anzuvertrauen. Das um 1460/1470 entstandene Bildnis aus der Regensburger Dominikanerkirche ist das zentrale Gnadenbild der Marianischen Männerkongregation. Sowohl der Heilige Vater als auch sein Bruder Georg haben eine starke Beziehung zu diesem Marienbild, auf dessen Flügeltüren eigene Regensburger Strophen des bekannten Marienliedes „Maria breit den Mantel aus“ geschrieben stehen.

Das gotische Kreuz neben dem Altar auf dem Islinger Feld stammt aus der Schottenkirche St. Jakob, die Kirche des Regensburger Priesterseminars ist. Papst Benedikt XVI. hat zu Regensburg eine besondere Beziehung. Von 1969 bis zu seiner Ernennung zum Erzbischof von München und Freising hatte er dort als Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Universität gelehrt. 1976 wurde er zum Vizepräsidenten der Universität ernannt. Sein Bruder Georg war Leiter der Regensburger Domspatzen. Beide besitzen ein Haus im nahe gelegenen Pentling, das der Papst am morgigen Mittwoch besuchen wird.
 
Nach dem Gottesdienst auf dem Islinger Feld fährt Benedikt am Nachmittag zu einer Begegnung mit Studenten und Wissenschaftlern in die Universität Regensburg. Den Abschluss des Tages bildete eine Ökumenische Vesper im Regensburger Dom St. Peter. Neben Diözesanbischof Müller nehmen der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Johannes Friedrich, der griechisch-orthodoxe Metropolit von Deutschland, Augoustinos Labardakis, sowie Vertreter der jüdischen Gemeinde daran teil. Anschließend fährt Papst Benedikt XVI. mit dem Papamobil durch die Regensburger Innenstadt zum Priesterseminar, um dort seinen Bruder zu treffen und die Nacht zu verbringen.(Hauptpressezentrum München, 12.09.06 gs)







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