Der Bischof der Donau-Stadt, Gerhard Ludwig Müller, hat Papst Benedikt Montag Abend
auf dem Hubschrauberlandeplatz einer Regensburger Kaserne im Empfang genommen. Benedikts
Bayern-Besuch findet in dieser Stadt in zeitlichen, wohl aber auch sentimentalen Parametern
gemessen, seinen Höhepunkt. In Regensburg liegen die Gräber der Eltern und der Schwester,
in Regensburg lebt der Bruder Georg, in Regensburg – genauer in der Nachbargemeinde
Pentling - hat Benedikt XVI. ein kleines Haus, das er als Universitätsprofessor ab
1970 bewohnte, und das er sich eigentlich als Alterssitz auserkoren hatte. Bei
seiner Reise zu den wichtigsten Stationen seines Lebens wird Benedikt am Dienstag
in Regensburg mit 300.000 Gläubigen einen festlichen Gottesdienst auf dem Islinger
Feld feiern. Am Nachmittag trifft er sich an der Universität, an der er bis 1977 gelehrt
hat, mit Wissenschaftlern, danach steht er einer ökumenischen Vesper im Regensburger
Dom vor, der nach Köln zweitgrößten gotischen Kathedrale in Deutschland. Am Mittwoch
sieht der detaillierte, vom Vatikan bekannt gegebene Stundenplan des Papstes ein „privates
Programm“ vor. Dazu gehört am Vormittag die Einweihung einer neuen, nach Benedikt
benannten Orgel in der Alten Kapelle von Regensburg. Dann geht es nebenan ins Haus
des Bruders Georg zum Mittagessen mit anschließender Ruhepause. Um 15 Uhr brechen
die Geschwister im Auto zum Friedhof von Ziegetsdorf auf, wo sie an den Gräbern der
Eltern und der Schwester beten werden. Am späteren Nachmittag erwartet den Papst ein
Aufenthalt in seinem Haus in Pentling südlich von Regensburg. Benedikt wird sich
bis Donnerstagmorgen in der Domstadt aufhalten und dann zu seiner letzten Station
nach Freising weiterreisen. Rund 60 Stunden sind ihm in Regensburg gegönnt. Donnerstag
Mittag fliegt der Papst vom nahe gelegenen Flughafen München zurück nach Rom. Die
Maschine der Lufthansa, ein Airbus, trägt den Namen „Regensburg“. (rv 11.09.06
gs)