Spontan hat Papst
Benedikt heute Nachmittag einige hundert wartende Menschen vor dem Erzbischöflichen
Palais in der Münchener Kardinal-Faulhaber-Straße vom Balkon aus gegrüßt. Hier lesen
Sie, was der Papst dabei sagte: "Liebe Freunde, jedes Jahr bin ich beim Beginn
des Oktoberfestes auf diesem Balkon gestanden. Jetzt freue ich mich, dass ich heute
noch einmal hier stehen darf, dass so viele Menschen mich begrüßen, dass ich mich
richtig zu Hause fühlen darf und von einer solchen Herzlichkeit umgeben bin. Ich sag
einfach nur ein „Vergelt’s Gott“ und danke Euch! Wir danken dem lieben Gott für den
schönen weiß-blauen Himmel, den er uns schenkt. Ich danke jetzt schon der Musik, die
mich schon bei meiner Ankunft begrüßt hat. Ein herzliches „Vergelt’s Gott“ Euch allen,
noch einen schönen Sonntag und eine gesegnete Zeit. Dankeschön! Herzlichen Dank
Euch allen. Wir geben Euch zusammen noch den Segen als Zeichen unserer inneren Verbundenheit
und als Ausdruck aller guten Wünsche für die kommenden Zeiten. Es segne euch der Allmächtige
Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen. Schönen Sonntag, gute Zeit,
Vergelt’s Gott!"
Und hier finden Sie die Ansprache des Papstes
heute Mittag beim Angelus-Gebet zum Schluß der großen Eucharistiefeier in der Neuen
Messe München:
Liebe Schwestern und Brüder!
Bevor wir unsere Eucharistiefeier
mit dem feierlichen Segen abschließen, wollen wir uns sammeln im Gebet des Angelus.
In unseren Überlegungen zu den Lesungen der Messe sind wir uns darüber klar geworden,
wie notwendig es ist – für das Leben des Einzelnen wie für das entspannte, friedliche
Zusammenleben der Menschen –, Gott als Zentrum der Wirklichkeit und als Zentrum unseres
eigenen Lebens zu sehen. Das Vorbild schlechthin für eine solche Haltung ist Maria,
die Mutter des Herrn. Sie war während ihres ganzen Lebens die Hörende, die Jungfrau
mit dem offenen Herzen für Gott und für die Menschen. Das haben die Gläubigen von
den ersten Jahrhunderten des Christentums an begriffen, und darum haben sie sich in
jeder Not und Bedrängnis vertrauensvoll an sie gewendet und ihre Hilfe und ihre Fürsprache
bei Gott erfleht.
Hier in unserem bayerischen Land bezeugen das Hunderte
von Kirchen und Wallfahrtsorten, die ihr geweiht sind. Es sind Stätten, zu denen das
ganze Jahr hindurch unzählige Pilger strömen, um sich der mütterlichen und fürsorglichen
Liebe Marias anzuvertrauen. Hier in München erhebt sich im Zentrum der Stadt die Mariensäule,
an der vor genau 390 Jahren das Land Bayern feierlich dem Schutz der Gottesmutter
anvertraut wurde, und wo auch ich gestern erneut den Segen der Patrona Bavariae für
die Stadt und das Land erfleht habe.
Und – wie könnte man es vergessen?
– eine besondere Erwähnung gebührt natürlich dem Wallfahrtsort Altötting, zu dem ich
morgen pilgern werde. Dort werde ich die Freude haben, die neue Anbetungskapelle feierlich
dem Gebrauch zu übergeben, die als solche gerade an diesem Ort ein ausdrucksstarkes
Zeichen für die Rolle Marias ist: Sie ist und bleibt immer die Magd des Herrn, die
nie sich selbst ins Zentrum setzt, sondern uns zu Gott hinführen will und uns einen
Lebensstil lehren möchte, in dem Gott als Zentrum der Wirklichkeit und als Zentrum
unseres eigenen Lebens erkannt wird. An sie wenden wir uns jetzt mit unserem Gebet.
(Unser
Audio-Angebot: Die Worte des Papstes beim Angelusgebet)