Der französische Außenminister Philippe Douste-Blazy spricht von einem "richtiggehenden
Völkermord" in der sudanesischen Krisenprovinz Darfur. Damit übernimmt erstmals ein
französisches Regierungsmitglied mit Blick auf Darfur die Formulierung "Genozid",
die bisher vor allem von den USA verwendet wird. Die UNO und die EU haben es im Zusammenhang
mit Darfur bislang vermieden, von Völkermord zu sprechen. Douste-Blazy forderte in
einem Radiogespräch erneut eine UNO-Friedenstruppe für Darfur. Dagegen sperrt sich
allerdings weiterhin die sudanesische Regierung. Bislang ist in Darfur eine Friedenstruppe
von 7.000 Soldaten der Afrikanischen Union stationiert, der aber bald das Geld ausgeht.
Die UNO will diese Truppe durch bis zu 20.000 Blauhelme ersetzen, kann das aber nicht
gegen Khartums Widerstand tun.